der

Junger Hase, übertragen für lebhafter, junger Mensch

das

mit langem a gesprochen, Mehrzahlbildung die Maße, bedeutet

  • „Einheit, Meßgröße

    Beispiele: „Der Meter ist das Maß für die Bestimmung der Länge“ – „Es gibt z. B. Flächenmaße und Längenmaße“;  

  • „genormter Gegenstand zum Messen
    Beispiel: „Maßband, Meßbecher und Meterstab sind Maße, die in jedem Haushalt zu finden sind.“

  • Ausmaß, Umfang, Grad, Abmessung“
    Beispiele: „Die Kosten des Ausflugs überstiegen das geplante Maß“ – „Ich brachte ihm ein hohes Maß an Vertrauen entgegen“;

  • „durch Messen festgestellte Zahl oder Größe“, in der Mehrzahlform auch in der Bedeutung „Daten“
    Beispiele sind „Der Schreiner kam zum Ausmessen der Maße des Zimmers“, „Die Maße der beiden Zeichnungen stimmten überein“, „Maß nehmen“, „nach Maß anfertigen“.

Die neuhochdeutsche Form Maß geht zurück auf spätmittelhochdeutsch māʒ, das durch Vermischung von mittelhochdeutsch māʒe (grammatisches Geschlecht: weiblich), „zugemessene Menge, richtige Größe, abgegrenzte Ausdehnung; Art und Weise; Angemessenes, Mäßigung“ mit mittelhochdeutsch meʒ (grammatisches Geschlecht: sächlich) „Meßgerät; ausgemessene Menge; Ausdehnung, Richtung, Ziel“ entstanden ist.

Dabei entstanden zunächst, zusätzlich zu dem oben bereits angegebenen sächlichen Hauptwort (das Maß) zwei weitere, eigenständige, weibliche Hauptwörter:

Maße, die, Hauptwort, für „Mäßigung, Art und Weise“, allerdings als Wort vollständig verlorengegangen, erhalten nur noch in Redewendungen wie z. B. „über die Maßen“ (siehe auch Wortfinder Rundbrief Nr. 26, KW43/23: „Mit den Störchen in den Orient“) und in Verbindungen wie „dermaßen“, „einigermaßen“, „gewissermaßen“.

3) Maß, die, Hauptwort, mit kurzem a gesprochen, deshalb manchmal auch als „Mass“ geschrieben, steht für ein Flüssigkeitsmaß, und ist sozusagen die Maßeinheit des Oktoberfestes und der Volksfeste, 1 Maß = 1 Liter, also auf dem Volksfest 1 Liter Bier im Literkrug!

(vgl. „Duden, Das Herkunftswörterbuch“, Dudenverlag 2001, und „Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart“ (Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1793–1801, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities) sowie „Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache“)

 

die

Mehrzahlbildung von Maße, die
„Mäßigkeit“ und „Art und Weise“, und ist verlorengegangen. Allerdings kennen wir noch die Redewendungen „über die Maßen“/„über alle Maßen“ („über die übliche Art und Weise hinausgehend; sehr; äußerst“), „in Maßen“ („mit Mäßigung, maßvoll, in der richtigen Menge“), „ohne Maßen/sonder Maßen“ („ohne Mäßigung, übertrieben“).

die

ist eine der von Platon aufgestellten vier Kardinaltugenden und steht für „die Beherrschung der eigenen Begierden und Triebe, die rechte/richtige Menge beim Genuß von Essen und Trinken, das Maßvollsein“, die Mäßigkeit als Tugend sieht von einem ausschweifenden Lebensstil ab;

mäßigen, sich mäßigen, Tätigkeitswort, für „dämpfen, mildern; sich zurückhalten, sich beschränken, sich zurücknehmen, Maß halten“;

mäßig, Eigenschaftswort, für „Maß haltend, das richtige Maß nicht überschreitend, maßvoll, gemäßigt; knapp, gering; unbefriedigend“;

sowie als Endsilbe „-mäßig“ mit den Bedeutungsinhalten „die Eigenschaft erfüllend“ (siehe oben ebenmäßig und gleichmäßig) und „bezüglich, betreffend“, wie z. B. in den Eigenschaftswörtern „arbeitsmäßig“ („die Arbeit betreffend“) und „gefühlsmäßig“ („in Bezug auf das Gefühl“).

verdrossen, ärgerlich, griesgrämig
die
Mehlhandlung

Ahd. mendan, mendian, alts., mendilôn, „sich erfreuen, scherzen, jubeln“, Mendi, die, Hauptwort, „die Freude, die Fröhlichkeit, der Jubel“, Mendeltag, der, Hauptwort, „ist gleichzusetzen mit dem Gründonnerstag, einem Freudetag über das Fastenbrechen, Tag der Freude, ein Freudentag“, Mendelbrot, das, Hauptwort, „wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Fastenbrechen, eine Art Osterbrot“;

„Im Nieders. Minte, im Dän. Mynte, im Angelsächs. Minte, Minta, im Engl. Mint, im Lat. Mentha, im Griech. μινθƞ. Kenneten wir keine andere Art dieses Gewächses, als die Gartenmünze, so wäre es glaublich, daß diese ihren Nahmen mit aus dem südlichen Europa zu uns gebracht hätte. Allein da so viele Arten bey uns einheimisch sind, welche diesen Nahmen von undenklichen Zeiten her geführet haben, so muß die Übereinstimmung in der Benennung wohl einer von den vielen Beweisen des gemeinschaftlichen Ursprunges aller Europäischen Sprachen seyn. Alle eigentliche Arten dieses Gewächses machen sich durch einen starken gemeiniglich angenehmen Geruch kenntlich, und es scheinet, daß auch dieser der Grund ihrer Benennung gewesen. Vielleicht ist das alte min, in aumin, anmuthig, Minne, die Liebe, Notkers Mendi, Freude, das Isländ. men, schön, oder irgend ein anderes ähnliches Wort das Stammwort derselben.“ 

(Zitat entnommen aus: „Adelung. Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart“, Band 3, Leipzig, 1798, S. 316–317)
die

Neugeborener oder sehr junger, sich entwickelnder Mensch, noch „vor seiner Blüte stehend“. Zusammensetzung aus Mensch und Knospe, jenem Pflanzenteil, aus dem sich die Blüten entwickeln. „ohn knospen, zweig und bletterlein, wie kann so ein baum fruchtbar sein?“ (Wellers Lieder des 30-jähr. kr. 70)

„Alt ist das Land, und alt ist irgendwie die Zeit. Runge scheut sich fast, mit der Last von so viel Jugend und Jungsein hindurchzufahren. Er selbst neunundzwanzigjährig, Pauline ist einundzwanzig Jahre alt und der kleine Otto eine Menschenknospe von einem Jahr.“

(Renate Krüger, „Aus Morgen und Abend der Tag – Philipp Otto Runge. Sein Leben in fünf Bildern“, 1977)

„Der erste Schrei, die frohe Feierstunde, da aus der Menschenknospe ward ein christlich Reis der Tag, an dem in der Gefährten Runde legte, die hohe Zeit der Hoffnung rote Rosen trug und Zukunftsmut die Herzen froh bewegte, wieviel erzählst du mir, du längst zerschlissenes Buch!“

(Gisela H. Sanders, aus der Ballade „Das alte Kirchenbuch“)

„Ich sah die zarte Menschenknospe Gehüllet in’s schneeige Leinen, Sah sie als Braut im Myrtenkranze Im Kirchlein vor dem Altare drinnen.“

(Montojer Volksblatt, 20.8.1910, „Was die Eicherscheider Kirchenlinde aus der alten Zeit erzählt“, Johann Kaulard zugeschrieben)

Milchherzig (Auszug): „Von Goethe oder Schiller, aus deren Zeit jedenfalls, stammt auch der Ausspruch: ‚die Milch der frommen Denkungsart‘, was mich zur Nahrung geistiger Ebenen führt.“

die

Ausgehend davon, daß eine Gemütsverstimmung von der Milz ausgeht, bedeutet es: „Hypochondrie, Milzbeschwerung, im Sinne von sich übertrieben mit dem eigenen Gesundheitszustand zu beschäftigen, begleitet von Trübsinn und Schwermut sowie Einbildung von Krankheiten“.

 

die
Fahrzeug der Polizei zum Gefangenentransport, in der zweiten Hälfte des 19. Jhd. von Pferden gezogener, grüner Gefangenentransportwagen in Berlin eingeführt.
die

Ahd., auch Minna, nhd., „Liebe, Zuneigung, Verlangen, Kuß, Gnade, gütliche Handllung, Freundschaft“; aber auch „Liebesgöttin“, „Venus“; Minner, „Liebhaber, verliebter Herr“; Minnerin, „Liebhaberin“;

weitere Formen und Bedeutungen als Tätigkeitsworte: minnen, „lieben, küßen, heiraten“; minnalih, „lieb“; minnon, „verehren, schätzen“; minnontlih, „lieblich, liebend“; giminni, „geliebt, lieb“; minnebar, „liebenswürdig“; minnehaft, „liebesvoll, liebreich“; minnenwunt, „von Liebe Wund“; minnenzäm, „verliebt“; minnesam, „liebreich, liebenswürdig“.

 

Das Wort Minne steht als ein vielfältig genutzter Oberbegriff des uns heute gebräuchlichen Wortes „Liebe“. Die verschiedensten Formen der Liebe und alles, was damit in Zusammenhang steht, finden in Minne ihren Ausdruck. Die ursprüngliche Bedeutung könnte auf das einfache Wort Min, die Lippe, zurückzuführen sein. Es war üblich, Freundschaften und Liebesschwüre mit einem Kuß zu besiegeln. Deshalb ist es sinnvoll, für „Versöhnung“, „Frieden stiften“, „Freundschaft schließen“ oder „sich (die) Liebe zu gestehen“, ein gleiches Wort zu nutzen. Vielleicht ist aus dem Wort „Lippe“, mit dem der versiegelnde Kuß geschieht, das Wort „Liebe“ entstanden?

In vielfältigsten Wortverbindungen mit dem Wort Minne konnte man wunderbare, tiefe Gefühle bis hin zum Liebeskummer ausdrücken. Dafür einige Beispiele:

Minneger, „Liebespfeil“; Minnegenosß, „Günstling, Liebling“; Minnontlihhi, „Lieblichkeit“; Minnegöttin, Minnegott, „Liebesgöttin, Liebesgott“; Minnekind, „ein außer der Ehe gezeugtes Liebeskind oder Pflegekind“; Minnelied, „Liebeslied“; Minnemutter, „Pflegemutter“; Minnesame, „Lieblichkeit, liebreizendes Wesen“; Minnesang, „Liebesgesang“; Minnesteren, „Liebesstern“; Minnezoren, „Liebeszorn, Liebeseifer“.


Den meisten ist wohl das ahd. Wort Minne aus dem Mittelalter durch den Minnegesang oder Minnesang bekannt. Mit eindrucksvollen Texten und Liedern entdeckten Dichter im hohen Mittelalter die Liebe für sich. Zwei der bekanntesten Minnesänger sind Walther von der Vogelweide (um 1170 bis um 1230) und Heinrich von Morungen (Ende 12. Jhd. bis um 1222).

MinneEschenbach-Minne

Vogelweide-Minne

Undefinierbare, hässliche Farbe

die
Vermögen, Aussteuer das einem Mädchen bei der Heirat von den Eltern mitgegeben wird

gehoben, auf keinen Fall, in keiner Weise