Die gefundenen Worte
Von althochdeutsch muoter, Verbindung zu altindisch matar. Im engen biologischen Sinn bezeichnet Mutter die „Frau, die ein/das Kind geboren hat“. Allgemein steht Mutter für „die Frau im Verhältnis zu ihrem Kind“, der „weibliche Elternteil“. Der Figur und Rolle der Mutter wird in vielen Kulturen und Religionen eine besondere Bedeutung zugemessen.
Der Begriff Mutterland ist eine heute nicht mehr übliche Bezeichnung. Es scheint im Sinne von Heimat seit dem 12. Jh. eine Veränderung hin zum Gebrauch des Wortes Vaterland gegeben zu haben. Die Begrifflichkeit Mutterland ist eher als Wurzel, als eine Art Geburtsort für etwas zu sehen, zunächst in Bezug auf den Menschen, aber in anderer Hinsicht auch auf die Sprache und andere Länder. Man kann das Wort Mutterland, wie bei J. C. Pfister in der Einleitung des Buches „Geschichte der Teutschen“ (1829) zu lesen, auch in der Bedeutung „Herz, zentrale Quelle“ oder „Mutter aller Länder“, die aus diesem einen Mutterland entstanden sind, verstehen.
Erläuterung in Grimms Wörterbuch: „Land, in dem die Mutter wohnt, Geburtsland“, weitere Erklärungen sind: „Stammland in Bezug auf Kolonien“, aber auch „Heimat; Land, in dem etwas seinen Ursprung hat“ und laut DWDS: „Land, dessen Staatsangehörigkeit eine Person mit abweichendem Wohnsitzstaat besitzt“.
Steht für Mutter, aber auch für alles, was eine Mutter in ihrem Wesen ausmacht.
Bedeutet „allein“, „von allen Menschen verlassen“, „niemanden mehr habend, der sich um einen kümmert“, und ist nach neuer Ansicht eine Zusammensetzung von „Mutterseele“ und „allein“ zu einem zusammengesetzten Eigenschaftswort. Frühere Deutungen, wie z. B. daß sich mutterseelenallein aus dem Französischen moi tout seul ableitet, sind in den Hintergrund getreten.
Aus dem Märchen „Schneewittchen“ der Brüder Grimm kennen wir die Stelle, wo der Jäger Schneewittchen alleine im Wald zurückläßt:
„Nun war das arme Kind in dem großen Walde mutterseelenallein, und ward ihm so angst, daß es alle Blätter an den Bäumen ansah und nicht wußte, wie es sich helfen sollte.“
(aus „Märchenreise durch Deutschland“, S. 70, Hrsg. Bernhard Klaffke, 7. Auflage, Georg Westermann Verlag)
„Sprache der Mutter; Sprache, in die ein Mensch hineingeboren wird und in der er aufwächst“; „Sprache, die man als Kind zuerst lernt und am häufigsten gebraucht“, aber auch „im Gegensatz zu Tochtersprache; Sprache, aus der andere Sprachen entstanden sind“, von
mnd. mōdersprāke (1424) und älter moder tunge (um 1400; vgl. Ähnlichkeit zu engl. mother tongue), mlat. lingua materna.
Muttersprache ist eine Zusammensetzung aus dem Wort Mutter, die, Hauptwort, von ahd. muoter,
germ. mōder idg. māter, „Verwandtschaftsbezeichnung, leibliche Mutter bei Mensch und Tier, Schoß“ und dem Wort Sprache, die, Hauptwort, von ahd. sprāhha, mnd. sprāka, „Ausdruck von Gedanken in Worten, Rede“.
Bei dem Wort Muttersprache wird ebenso deutlich, daß es sich um die Sprache der Mutter und des Geburtslandes handelt. Wortverbindungen mit dem Wort Mutter beziehen sich auf etwas, aus dem etwas anderes entstanden ist, ganz im Sinne einer Geburt.
Die Mutter achten, schätzen
„Boot, Kahn, Fähre, Flußschiff“, geht auf altgerm. und mhd. nache, ahd. nahho, zurück, eventuell entstammt es dem aind. nága-ḥ für „Baum“ und bedeutete ursprünglich „ausgehölter Baum, Einbaum“.
Dieses Wort wurde vor allem in Dichtungen und Landschaftsbeschreibungen verwendet.
„Spätling“, heißt in den Rechten nicht nur ein Solcher, der erst nach des Vaters Tode auf die Welt kömmt, sondern auch der welcher beÿ des Vaters Lebzeiten nach gestelltem Ergemächte geboren wird (Oberländ.) s. Afterkind; lt. Johann Jakob Spreng. Ein Nachkind nennen die Holländer auch ein Kind aus dem zweÿten oder dritten Ehbette.
Siehe auch Nachkömmling oder Nachkomme.
„Abkömmling, Deszendent“, „der leiblich bzw. das organisch Abstammende“, Verwandter in erster und weiterer direkter, absteigender Linie; nachgeborener Angehöriger eines Geschlechts oder Volkes; für die biol. nachfolgende Art; „der später Lebende“, die Nachgeborenen, Nachwelt; Anhänger, geistiger Erbe, Nachahmer; „Nachfolger in einem Amt Tagebücher“. Goethe-Wörterbuch.
„Nachfahr im Amte“, „Nachkomme“, auch nachkömmlich, Eigenschaftswort, „nachgehends, folgends, hernach“; lt. Johann Jakob Spreng.