Die verlorenen Worte
mutterseelenallein
Bedeutet „allein“, „von allen Menschen verlassen“, „niemanden mehr habend, der sich um einen kümmert“, und ist nach neuer Ansicht eine Zusammensetzung von „Mutterseele“ und „allein“ zu einem zusammengesetzten Eigenschaftswort. Frühere Deutungen, wie z. B. daß sich mutterseelenallein aus dem Französischen moi tout seul ableitet, sind in den Hintergrund getreten.
Aus dem Märchen „Schneewittchen“ der Brüder Grimm kennen wir die Stelle, wo der Jäger Schneewittchen alleine im Wald zurückläßt:
„Nun war das arme Kind in dem großen Walde mutterseelenallein, und ward ihm so angst, daß es alle Blätter an den Bäumen ansah und nicht wußte, wie es sich helfen sollte.“
(aus „Märchenreise durch Deutschland“, S. 70, Hrsg. Bernhard Klaffke, 7. Auflage, Georg Westermann Verlag)