Das Wort der Woche

holde Frau

Auch Hulda, Holle, die Holde, die Gnädige, ist nach dem alten Volksglauben in Franken, Hessen und in Thüringen ein geisterhaftes Wesen, eine altdeutsche Göttin. Sie weilt nach den Sagen gern an Seen oder in Brunnen und strähnt dort ihr goldiges Haar. Aber gleich Wodan (Anm.d.R.: auch Wotan, Odin) fährt sie auch schreckhaft im Unwetter durch die Lüfte und gehört zum wütenden Heer (Anm.d.R.: gemeint ist die bekannte Sage „Odins wilde Jagd“ in den Rauhnächten).
Daran knüpft sich, daß sie sonst ein holdes, freundliches Wesen, zuweilen auch als fürchterlich und abschreckend dargestellt wird, als häßliche, langnasige Alte mit struppigem Haar, gleichsam als eine alte Hexe, mit deren Namen man die Kinder schreckt.
Sie steht dem Spinnen vor und hält in den sogenannten „Zwölften“ ihren Umzug. (Anm.d.R.: Gemeint sind hiermit aus der germ. Mythologie wahrscheinlich die Nornen, die Schicksalsgöttinen, sie spinnen die Schicksalsfäden, Frau Holle / die holde Frau steht über ihnen. Am „Zwölften“, dem 12. Monat des Jahres, im Dezember, in den Rauhnächten, findet die wilde Jagd statt.)
In den Sagen vom Kyffhäuser tritt sie neben dem verzauberten Kaiser (Wodan?) auf.
Die Redeweise, wenn es schneit, zu sagen: „Frau Holle schüttelt ihr Bett“ ist fast in ganz Deutschland bekannt.

(Quelle: Meyers großes Konversationslexikon, 1905, Band 9, Seite 473)

 

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