herzkränkend, d.h. höhnend, verspottend
durch ein Herz verzaubert, ja so kann man sich fühlen …
das

Mhd. herzewe, herzewewe, beschreibt körperliche Schmerzen im Herzbereich in Bezug auf das Gefühlsleben; es ist ein veraltetes Wort für „Herzschmerzen, Kummer, Liebeskummer, tiefes Leid“.

 

„Kennst Du das auch? 

Kennst du das auch, daß manchesmal
Inmitten einer lauten Lust,
Bei einem Fest, in einem frohen Saal,
Du plötzlich schweigen und hinweggehn mußt?

Dann legst du dich aufs Lager ohne Schlaf
Wie Einer, den ein plötzlich Herzweh traf;
Lust und Gelächter ist verstiebt wie Rauch,
Du weinst, weinst ohne Halt - Kennst du das auch?“

(Hermann Hesse (1877–1967), deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler )

die

Falsche, unechte, gestellte, nicht auf echtem Gefühl beruhende Träne

„Hier unten auf Erden, im Diesseits, in diesem Erdenleben“, ahd. hier nidana (9. Jh.), danach in der Zusammenrückung mhd. hieniden(e), mit hie, einer Nebenform von hier.Herleitung vom Umstandswort nieder, „zu Boden, herab, hinab, hinunter, herunter“, ahd. nidar: „unter“(10. Jh.), „unten, herab, herunter“ (um 800), mhd. nider: „hinunter, herunter“,auch 

niedrig, ahd. nidari: „nieder, niedrig, gering, klein, tief“ (8. Jh.), mh d. nider(e)

die Niederung, Hauptwort, „niedrig gelegenes, flaches Land, Ebene“ (17. Jh., geläufig 19. Jh.), vormals „Erniedrigung, Demütigung“, ahd. nidarunga: „Verdammung“ (9. Jh.), mhd. niderunge: „Erniedrigung“;

niedrig, Eigenschaftswort, „unten befindlich, tief gelegen, nicht hoch, untergeordnet, gering an Wert und Würde“ (16. Jh.);

nieden, Umstandswort, „unten, in der Tiefe, auf dieser Erde“, ahd. nidana (9. Jh.), mhd. niden(e).

 „Und so werdet ihr vernehmen:

Daß der Mensch, mit sich zufrieden,

Gern sein Ich gerettet sähe,

So da droben wie hienieden.“

 (Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), aus: „Höheres und Höchstes“, Entstehung zwischen 1765 und 1832)  

 „Ich hab nicht viel hienieden,
Ich hab nicht Geld noch Gut;
Was vielen nicht beschieden,
Ist mein; – der frische Mut.“

 (Joseph von Eichendorff (1788–1857), aus: „Das Flügelroß“, Entstehung zwischen 1804 und 1857)  

„… Schilt die Mappe nicht, Peter! Sie hat eine heilige Mission zu erfüllen hienieden –
sie läßt ihren Träger an die Wichtigkeit seiner Arbeit glauben,
und das ist mitunter gar nicht so einfach…“

(Kurt Tucholsky (1890–1935), aus: „Der Mann mit der Mappe“, 1927)

Wasserfläche oder Glas spiegelt den Himmel
der

Helligkeit und Glanz des Himmels, auch im übertragenen Sinn

Umschreibt einen umständlichen, oft unnötigen und langen Weg.

So ist der Prozessionsweg der Kirchgemeinde meist innerhalb des Dorfes geblieben, bei bestimmten Anlässen aber führte dieser mitunter auf die Felder hinaus. Die Redewendung „die Kirche ums Dorf tragen“ ist hierfür ebenso bezeichnend. In unserem Märchen musste das Kind einen besonders langen Weg gehen, um schließlich an sein Ziel zu gelangen.

Sichhingeben, das, Hauptwort,

Hingabe, die, Hauptwort,

„Leidenschaft, großer Eifer“; „sich einer Sache, Jemandem widmen bis hin zur Selbstaufgabe“; „Liebe, große innere Beteiligung, Ergebenheit, Glaube“, entstammt dem ahd. Tätigkeitswort geben, „hindarreichen, überlassen, schenken“.

die

„Feier der Eheschließung, Verehelichung“, mhd. hōchzīthōchgezīt (9. Jh.), Oberbegriff für „Fest“ im Allgemeinen, „hohes, großes (kirchliches) Fest oder Feiertag“, „weltliches Fest“; im übertragenen Sinne bedeutet hôchgezît auch „höchste Freude“.

Von mhd. hōchvertec („hochgesinnt, übermütig“) und auch mhd. hōhe varn („vornehm leben“); von „vornehmer Lebensart“ zu „Hochmut und Dünkel“; stolzes, anmaßendes Wesen haben; hochmütig sein („ein kalter, hoffärtiger Mensch“, „ein hoffärtiges, dünkelhaftes Betragen“); übertrieben stolz; gehoben abwertend; auch im Sinne von stattlich gekleidet, „herausgeputzt sein“; siehe auch die Hoffart, Hauptwort: aus mittelhochdeutsch hōchvart: noch mit anklang an die mhd. bedeutung von hôchvart als „hochherziges Wesen, Tapferkeit“; übersteigerter Stolz, überheblicher Hochmut; äußerer Glanz, Pracht, Aufwand; „Manche sind auf das, was sie wissen, stolz, gegen das, was sie nicht wissen, hoffärtig.“ „Sie ist so hoffärtig wie ein Pfau.“ „Am Sonntag hoffärtig zu sein.“ („schick gekleidet“) „Es will niemand gern hoffärtig heissen, aber man trägt die Nase gern hoch.“

Bedeutet „zuvorkommend“, „gute Umgangsformen beweisend“, „hilfsbereit“, „aufmerksam“. Dabei stammt der Begriff tatsächlich vom „höfischem Leben“ ab, mhd. hovelich, „dem Hof angemessen“, „gesittet und gebildet“.

Ein höflicher Mensch bringt Wertschätzung für sein Gegenüber zum Ausdruck. Höflichkeit ist die Kunst, auf jemanden zuzugehen, ihm dabei aber nicht zu nahe zu treten.