Die gefundenen Worte
Zusammensetzung aus den Wörtern frei und Geist, mit der Bedeutung „freier Geist, jemand, der sich nicht der allgemein vorherrschenden Meinung anschließt“.
Heute ist dieser Begriff mit einem Freidenker gleichzusetzen.
Im 17. Jhd. ist dieses Wort entstanden und für Menschen verwendet worden, die wohl grundlos die Religion, den Glauben, die Politik und den Aberglauben verachtet oder gar für Betrug erklärt haben.
Sie wurden ebenso als Atheist, Deist, Naturalist oder Materialist bezeichnet, daher gibt es den Begriff der Freigeisterei.
Zu den Freigeistern wurden unter anderem gerechnet: Voltaire, Rousseau, Strauß aber auch Philosophen wie Lessing, Kant, Fichte und Hegel.
Im Gedicht „Der Freigeist“ wird deutlich, wie man im 17. Jhd. über die Freigeister gedacht hat. Sinnt man länger über dieses Gedicht nach, so kommt einem vielleicht der Gedanke, daß das freie, selbständige Denken bereits vor über 300 Jahren verpönt wurde. Es ist sehr augenscheinlich, daß man einen Vergleich zur heutigen Zeit ziehen kann.
Frohsein, Hochgefühl, Heiterkeit; Freude ist das Gefühl des Augenblicks, wo gerade alles paßt, wie Augenblicke beim Spielen, beim Sport oder bei einer verzwickten Aufgabe, die wir lösen. Es ist „die Zeit vergessen und den Augenblick leben“. Freude ist aber auch eine innere Einstellung, die wir einnehmen können, und die auf dem Gefühl der Freude, der Freudigkeit, des „sich am Leben Erfreuens“, beruht. Diese Gesinnung drückt sich z. B. in dem Kanon „Froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König“ aus oder in dem hier am Ende abgedruckten Gedicht „Hab’ Sonne im Herzen“ – eine innere Einstellung, die einen durchs Leben begleiten kann und auch schwierige Zeiten durchstehen läßt.
Aus einem Heimatgedicht entnommen, Ausdruck einer unbeschwerten, großen Freude und einer Leichtigkeit des Lebensgefühls:
„Junge götter der freude schwebet, alle schwebt heran im tanz, flattert um ihn her und webet einen freudenblütenkranz.“
Ahd. friunt (8. Jhd.), mhd. vriunt, für „Vertrauter, jmdm. innerlich verbundener Mensch“, „Freund, Nächster“, auch „Geliebter, Verwandter“; siehe hierbei auch die Nähe zum Englischen friend; ursprünglich bezeichnet es nicht nur den Menschen, der uns durch gegenseitiges Vertrauen und gegenseitige Zuneigung verbunden ist, sondern auch allgemein den Verwandten innerhalb einer Familie: „die ganze Freundschaft war eingeladen, versammelt“, „sie hat eine weitläufige Freundschaft“;
so bezeichnet Freundschaft in seiner grundlegenden Bedeutung vor allem ein „Vertrauensverhältnis“ und die „gegenseitige Neigung“ füreinander, von ahd. friuntscaf (8. Jh.), mhd. vriuntschaft, dort auch „Blutsverwandtschaft“; siehe auch freundschaftlich und freundlich, Eigenschaftswörter, von ahd. friuntlīh (11. Jh.), „herzlich, verbindlich“, einander „wohlwollend, freundlich“ gesinnt sein, wie auch „jemandem gewogen sein“; oder auch Freundlichkeit, die, Hauptwort, „herzlich-wohlwollendes Verhalten anderen gegenüber“;
dazu auch das verlorene Wort Anfreund, der, Hauptwort, für einen „Anverwandten“ (16. Jh.) oder ebenso verloren das Wort Angefreundete, Hauptwort, unter Verwendung in der Mehrzahl (die Angefreundeten) für „Verwandte“ (17. Jh.); verloren auch die Bedeutung des Wortes im Sinne von „jemandem einen Gefallen erweisen“, „eine Gefälligkeit ausführen“, ausgedrückt durch „Tut mir doch die Freundschaft und helft mir damit“ oder aber „Ich habe ihm viele Freundschaften erwiesen“; außerdem diente Freundschaft einst als Bezeichnung für eine „Gesellschaft, Zunft oder Innung“;
bezugnehmend auf das gegenseitige Zueinanderstehen: im Wort Freundschaft geht es damit ursprünglich um eine Verbindung zu anderen Menschen, ganz gleich ob verwandt oder bekannt, die auf der „liebevollen Wirkung des Umgangs miteinander“ beruht; hierbei steht der aufrichtige Umgang in Form von gegenseitiger Liebe auf rein seelisch-geistiger Ebene im Vordergrund.
Wie auch holdselig, friedselig (Gegensatz: „feindselig“); eine freundschaftliche, wertschätzende, „freundselige“ Begegnung oder auch zuversichtliche Begebenheiten:
„[…] und doch kan der tag nit lang mehr verweilen, die freundselige schatten mit seinen strahlen zu verjagen.“
(Servius Tullius, München 1685)
„Er ist mir sehr freundselig begegnet.“
Freuen „sich einer Sache erfreuen“, „etwas genießen“, „etwas haben“: die alte Verwendung des Genitivs im Anschluß an das rückbezügliche/reflexive Tätigkeitswort mit sich wird im Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache von 1978 als „gespreizt“ eingestuft, Beispiele:
„sich großer Beliebtheit erfreuen“ – „sehr beliebt sein“
„sie erfreut sich bester Gesundheit“ – „ist völlig gesund“
„der Künstler erfreut sich eines großen Ansehens“ – „ist sehr angesehen“
„dieser Ort erfreut sich einer gewissen Berühmtheit“ – „ist recht berühmt“
scherzhaft: „er erfreut sich eines gesegneten Appetits“ – „hat sehr guten Appetit“
(aus: „Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache“, 6. durchgesehene Auflage, 2. Band, S. 1097, hrsg. von Ruth Klappenbach u. Wolfgang Steinitz, Akademie-Verlag, Berlin, 1978)
„Übermut, Leichtsinn, Mutwille, böse Tat“ und stand im alten Rechtssystem für eine „vorsätzlich begangene Straftat“;
freveln, Tätigkeitswort, bedeutet „Freveltaten begehen“;
„Übermütig, mutwillig, von strafbarem Leichtsinn, absichtlich Böses begehend“ („welch frevle Tat!“), ist aber weitgehend aus unserer Sprache verschwunden.
„Ruhelos, keinen Frieden finden, umherirren“. In der Geschichte wurde es auch als Begriff für Ausgestoßene aus der Gemeinschaft genutzt, im Sinne von „geächtet, vogelfrei“.
Freude empfindend, heiter, fröhlich, vergnügt, gut gelaunt
Zuversichtlich, gut gelaunt, heiter, fröhlich
Frohe, zuversichtliche Gemütsstimmung und innere Einstellung“ („mit Frohmut blickte er in die Zukunft“)
oder Frömmigkeit, die, Hauptwort,
„In Bezug auf einen Menschen: ehrhaft, brav, tüchtig, nützlich, brauchbar, trefflich, rechtschaffen, tapfer“, als Hauptwort mit der Bedeutung „Tüchtigkeit, Tapferkeit“.Ab dem 15. Jh. wurde es, auch von Luther, in der Bibel verwendet, wodurch sich folgende Nebenbedeutungen ergaben: „fügsam, artig“.
Der Ursprung des Wortes entstammt dem ahd. Fruma, Vruma mit der Bedeutung „Nutzen, Vorteil“. So ist ein Fruma Wesan jemand, der von Nutzen ist (siehe auch frommen, Tätigkeitswort, „jemandem nutzen“).