Einträge mit Wortbegriff beginnend mit 'L'

das

Mhd. linin, auch das Leinen, bedeutet „Flachsfaser“ oder auch „aus Flachsfasern hergestelltes, dauerhaftes Gewebe“, „Leinenstoff“. Im Märchen „Die Sterntaler“ ist von allerfeinstem Linnen die Rede, einem besonders schönen, hochwertigen Kleiderstoff.

Die Leinpflanze, auch der Flachs oder Lein (mhd. lin), ist eine Nutzpflanze, aus der Leinöl, Leinsamen und auch Linnen, also Leinfasern, gewonnen werden. Die Leinfasern werden unter anderem zur Herstellung von Kleidungsstücken verwendet.

Ahd. liub, liob, lioba, Eigenschaftswort: nhd. „Liebe, Wohlgefälligkeit, Wohlgefallen, Freude, Annehmlichkeit“ (Köbler);


ahd. liob, Eigenschaftswort: „lieb“, aber auch sin: „sein“ (6. Jh.), „lieb, lieblich, angenehm, anmutig, schön, lieblich machen“ (8. Jh.), nhd. „lieb, teuer, angenehm, genehm, anmutig, geliebt, wohlgefällig, gefällig, erfreulich, gewogen, freundlich, lieblich, wünschenswert“; ahd. al liobōston, nhd. „am allerliebsten“; ahd. zi lioben habēn, nhd. „lieben“; ahd. lioba, nhd. „Liebe, Wohlgefälligkeit, Wohlgefallen, Freude, Annehmlichkeit“; mhd. liebe, „Liebsein, Wohlgefallen, Freude, Gunst, Liebe“; nhd. „Liebe“; ahd. lioben, nhd. „lieb machen, angenehm machen“;

weitere Bedeutungen von liob und liub: ahd. liobhēriro, nhd. „lieber Herr“; ahd. lioblīh, nhd. „lieblich, anmutig, schön, freundlich“; ahd. līoblīhho und häufiger lioblīcho, aber auch liublīhho, nhd. „lieblich, gefällig, lieblich, lieb erscheinend, Liebe habend“; ahd. liobo, liubo, nhd. „lieb, zugeneigt, wohlgefällig, angenehm, in angenehmer Weise, erstrebenswert, wünschenswert“; ahd. liobōn, nhd. „lieben“; ahd. liobsam, nhd. „angenehm, schön, gefällig, lieblich, wohlgefällig“.

 

Der Name Lioba entstammt von „Liebe“, religiös „Nächstenliebe“. Die hl. Lioba ist „die Liebe gebende“, aber auch „die Kämpferin“. Liob, Hauptwort: „Lieblichkeit, Lieben“, auch „Licht“ (lt. J. J. Spreng), nhd. „Liebe, Glück, Heil, Angenehmes, Erfreuliches, Annehmlichkeit, Gutes, Freude, Wohl, Seligkeit, Wohlgefallen, Neigung, Zuneigung“; weitere Herleitungen lt. Seebold, Chron. Wörterbuch des dt. Wortschatzes 1 und 2: liobminna, liubminna, nhd. „Liebe, Zuneigung“; ahd. liobo, nhd. „Lieber, Geliebter, Freund, Jünger“.

 

Ahd. liuben, mhd. „lieben“, nhd. „lieb machen, lieben, empfehlen, anempfehlen, begehren, angenehm machen, jemanden erhören, anvertrauen, Angenehmes tun, Gunst erwerben“; ahd. liubi, nhd. „lieb, freundlich, angenehm, wohltuend“; ahd. liubī, nhd. „Freude, Zuneigung, Liebe, Wertschätzung, Annehmlichkeit, Erfreuliches, Wohlgefallen, Treue, Lieblichkeit“; ahd. giliuben, nhd. „lieb machen, angenehm machen, lieben, empfehlen, anempfehlen, jemandem gewogen sein, jemandem gut sein, sich zu eigen machen, sich beliebt machen, sich jemandes Gunst erwerben, sich jemandes Gnade erwerben, erstreben, zu erlangen suchen, Gefallen bereiten, Angenehmes tun, gefallen, passen“.

„Boau Liob ist mi Christinli
Un himmelhohem Glück,
En unerschöpfli Brünnli,
Es Röhrli ist sin Blick.

Wär’ ganz mi – mi Christinli –
I hätt’s so dunderst gern,
Es macht’ ich nu e Miinli,
I spräng’ im voole Spern.
Mi Herz wär mi’m Christinli
As wio e Feinster uf,
Un loa verdäächtig Schiinli
Fiol au nit vammaol druf.
Lieb wär mir mi Christinli,
I mööcht si, was ich wött,
Un wäri’s Umma’s Sühnli,
Liob hätt’ i’s allwil ghät.“

(aus: „Mi Christinli“, Morgenblatt für gebildete Stände, Nr. 70, vom 23. März 1831)

„Als wolt er sagen / Ich will dich Liob besser überkummen /
das dir Gott in solcher Pein nicht unrecht thue.“

(Johannes Brenz (1499–1570), aus: „Der Job“, 1538)

die

Die Sommersonnenwende trägt in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Namen, der geläufigste Name ist wohl Litha, bekannt sind aber auch Alban Hefin, Alban Eruin und Meán Samhraidh.

Litha entstammt dem Keltischen und bedeutet „Licht“. Ebenso wie im Germanischen bilden im Keltischen die Feste Litha und Jul den Jahreshöhepunkt und stehen sich im Jahreskreis gegenüber.

Meán Samhraidh ist die wörtliche Übersetzung ins Irische für „Mitte des Sommers“. Die Begriffe Alban Hefin und Alban Eruin sind aus der druidischen Tradition bekannt. Alban Hefin bedeutet „das Licht des Sommers“ und Alban Heruin „das Licht der Künste“. 

Verwechseln wir dieses Fest nicht mit dem kirchlichen Johannisfest, welches als christlicher Feiertag den Platz der Sommersonnenwende eingenommen hat. Orientieren wir uns an den alten Geschichten und Ritualen unserer Altvorderen.

Für unsere Ahnen galt die Sonne als weiblich. Erst später wurde die Darstellung dahingehend verfälscht, daß von einem Sonnengott namens „Baldur“ berichtet wurde, welcher in dieser Nacht ermordet wird. Besonders die germanischen Stämme verehrten die Sonne, eine weibliche Gottheit mit den Namen Sol, Sul oder Sunna. Es handelte sich um jene Zeit, in der die matriarchalischen Kulturen in der Blüte waren. Die Weiblichkeit wurde verehrt und die Frauen waren als Priesterinnen, Heilerinnen, Schamaninnen oder Kriegerinnen ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft. Zudem ist das Wort Sul auch im Wort Irminsul enthalten, einer kraftvollen Rune, die auch als „Weltensäule“, „Weltenbaum“, „Weltenesche“ oder unter der Bezeichnung Ygddrasil bekannt ist.

Die Sommersonnenwende (auch: Sommersonnwende), der Sommernafang, beginnt in vielen europäischen Kulturen am 21. Juni jeden Jahres und gibt Anlaß zu großen Feierlichkeiten. Die saftig grünen Blätter der Bäume betören uns mit ihrem Laubgesäusel. Die Fruchtbarkeit der Natur ist überall zu sehen. Die ersten Schmetterlinge flattern lieblich über das Bienenzuckerfeld, sanftselig von Blüte zu Blüte. Die Sonne entfaltet ihre kraftvollsten Energien und lädt uns zu diesem prächtigen Sonnenfest ein, das uns mit Neuanfang, Fruchtbarkeit, Leben und Wärme beschenkt, was für uns Menschen, die Tiere und die Pflanzen von lebensnotwendiger Wichtigkeit ist. Es ist die Zeit des Reifens, der Reinigung und des Loslassens. Die Göttin Litha beschenkt uns dazu reichlich mit purer Lebenskraft. 

Überall wird der längste Tag und die kürzeste Nacht gefeiert. Der Ursprung des uns heute noch bekannten Johannis- oder Sonnwendfeuers liegt weit zurück in vorchristlicher Vergangenheit. Zahlreiche Bräuche und Rituale stehen im Zeichen des Feuers. Auf Bergen und Anhöhen werden riesige Holztürme entzündet. Die Sommersonnenwende ist ein Fruchtbarkeitsfest für eine bevorstehende gute Ernte, ein Fest der Liebe – Verliebte springen Hand in Hand über das Feuer, um ihre Verbundenheit zu festigen –, auf dem man seinen Liebesschwur erneuern kann, sowie ein Fest für Glück, Gesundheit und alles Gedeihende im Allgemeinen. Vielerlei teils karmische Altlasten werden rituell dem Feuer übergeben und aufgelöst. 

Das Ende der Spargelzeit wird eingeleitet, denn das Spargelstechen endet an diesem Tag. Brennende Fackelräder symbolisieren das zyklische Jahresrad, wenn sie die Hänge hinabrollen. Es wird auch erzählt, daß um die Zeit der Mittsommernacht gesammeltes Johanniskraut starke Heilkräfte besitzt. Traditionell tragen die Weiber an diesem Tag selbstgeflochtene, selbstgesteckte Blumenkränze aus sieben verschiedenen Wiesenblumen. Diese werden anschließend unter das Kopfkissen gelegt, damit im Traum der zukünftige Ehemann erscheint. Die Litha ist eine magische, zauberhafte Nacht, in der ungewöhnliche Dinge geschehen können. 

Um diese ganz besondere Zeit des Jahreskreises ranken sich reichhaltige Sagen, Legenden und Mythen. Der Mittsommernacht wird auch nachgesagt, daß sich Elfen und Feen in dieser Nacht unter die Menschen gesellen und Spuren von Magie als „Feentau“ hinterlassen. Der auf der Sonnenseite stehende lichtbringende Eichenkönig, der über die erste Hälfte des Jahres herrscht, und der Stechpalmenkönig, der Herr des abnehmenden Lichts, die Verkörperung des Winters, stehen sich im ewigen Kampf gegenüber, welcher den Kreislauf des Jahres darstellt.

Bei den Kelten wird Litha als eines der wichtigsten Feste gefeiert, neben Ostara und Jul, welches über mehrere Tage zelebriert wird und der  „Epona“ geweiht wurde. Die Römer feiern die heilige Flamme der „Vesta“, die Griechen weihen das Sonnwendfest dem Gott der Landwirtschaft namens „Kronos“. In Skandinavien wird sich auf den Midsommer oder die weißen Nächte (in diesen Breitengraden wird es nicht dunkel) eingestimmt. In Schweden wird der Midsommardag meist mit Tanz und einem Mittsommer-Baum gefeiert. Das Johannisfest wird in Lettland, Estland und Finnland als Juhannus in Küstennähe gefeiert. Norwegen, Dänemark und die Färöer-Inseln feiern Sankt Hans, den Johannistag.

 

Lasst uns die spirituelle Kraft des Tages und der Nacht am 21. Juni 2022 zusammen für Folgendes nutzen:

  • Verborgenes ans Licht zu bringen.
  • Die Kraft für einen Umschwung nutzen.
  • Für die Verbindung und Aussöhnung mit unseren Altvorderen. 
  • Den Zugang zur Liebe, zur weiblichen Kraft, der mütterlichen Fürsorge entdecken.
  • Aus der Fülle leben, in Schönheit und (innerem) Reichtum.
  • Die Augen öffnen, um die Wahrheit zu erkennen.
  • Altes loslassen, Neues beginnen.

  

Zu der Sonnwend’ heil’gen Stunde
Haben tausend sich vereint;
Ernstes Wort geht in die Runde,
Sagt von Deutschlands schlimmstem Feind,
 

Von dem Geist der Selbstzerstörung,
Von der weltverbrüd’rung Wahn;
Und zu Mahnung und Beschwörung
Wächst das Wort des Redners an.
 

Und der hochgestimmten Menge
Auf dem Plan gedrängter Chor
Sendet brausende Gesänge
In die dunkle Nacht empor.
 

In des hohen Himmels Schweigen
Flammt das Sonnwendfeuer drauf;
Schwarm an Schwarm die Funken steigen
Knatternd aus dem Stoße auf.
 

Und ich sah die Flammen wehen,
All die flinken Funken sprüh’n;
Doch ich sah sie auch vergehen,
Sie in Nacht und Nichts entflieh’n.
 

Und mich überfiel ein Schauern,
Wankend ward mein froher Mut:
„Wird der Geister Hochflug dauern
Länger als des Feuers Glut?
 

Folgen heil’gem Schwur die Talent
Oder laßt ihr Volk und Reich
Schnöd’ verhandeln und verratend?“
Brüder! dieses frag’ ich euch!

 

(Fritz Boegner (1877–1953), „Sonnwende“, 1924)

die

Vom Tunwort hudeln (Grimms Wörterbuch): „nachlässig arbeiten, pfuschen, wie ein Nichtsnutz handeln“ (16. Jh.), eigentlich „nach Art eines Fetzens, Lumpens verfahren“; zu spätmhd. hudel, mhd. huder: „Lappen, Lumpen“. Weiter bedeutet sich hudeln „sich mit etwas plagen, quälen“; aber auch: „schlottern, baumeln, reißen, lumpig sein“. Vor allem im österreichischen Sprachraum ist die Bedeutung „hektisch sein“ verbreitet. Der Hudel ist überdies ein Schimpfwort für einen nichtsnutzigen Menschen, ähnlich dem Lump. Die Lobhudelei ist somit eine sehr zweifelhafte Form des Lobs, das in übertragenem Sinn also etwas Gequältes, Übertriebenes, Unehrliches in sich birgt und nur im Gewand eines Lobes daherkommt, in Wahrheit aber gar keines ist. „Ich schreibe hier eben keine Festschrift oder sonstige akademische Lobhudelei, sondern schildere die Dinge, wie sie lagen oder wie sie sich meinen Augen dargestellt haben.“ (Richter, Alfred: Aus Leipzigs musikalischer Glanzzeit. Erinnerungen eines Musikers. In: Simons, Oliver (Hg.): Deutsche Autobiographien 1690–1930. Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1913]) „Die Knaben liefen im Sommer ohne Schuhe und trugen – entgegen damaligem Gebrauch – auch keine Hüte. Ihre Kleidung sollte ihre natürlichen Bewegungen nicht hemmen. Aufstachelung des Ehrgeizes, Lobhudelei, Demütigungen, Zorn, Mißtrauen und Körperstrafe waren verpönt.“ (Dr. Arthur Brühlmeier, aus: „Johann Heinrich Pestalozzi, 12. Januar 1746 - 17. Februar 1827. Ein Lebensbild“)

die
Verkündung von Lob, jauchzend
die

Glut, Flamme

„heftig brennen, in wallender Glut emporsteigen“ - loh, Eigenschaftswort: „flammend“

Wir haben nach Beispielen für die Verwendung dieser Wörter gesucht und zu diesem Behuf „Unsere Heldensagen“ (Wieland, Gudrun, Beowulf, Walther und Hildegund, Von den Nibelungen) von Leopold Weber durchkämmt. Dabei durften folgende Textauszüge entdeckt werden: 

„Bald lohten in langen Zeilen die Wachtfeuer auf in der windigen Nacht.“

„In Qualm gehüllt, lohte das Kampffeld.“

„Im Feuer loderte die Schmiede gen Himmel, und aus den Flammen
hob sich auf Riesenschwingen ein Vogel.“

„ [...] die Wälder entbrannten, in Flammen lohten die Dörfer [...]“

„In der Nacht noch segelte er mit seinen Gesellen davon, aber das Verlangen
nach Gudrun loderte in seiner Brust umso heißer.“

Die Herkunft von lohen ergibt sich aus mittelhochdeutsch (mhd.) lohe, daneben, mit grammatischem Wechsel von h und g, auch mhd. louc, althochdeutsch (ahd.) loug (belegt seit dem 8. Jh.), louc, laug, altsächsisch lōgna und altenglisch līeg. Eine Verbindung zu leuk, der indoeuropäischen Wurzel für
„-leuchten, licht-“ ist zu erkennen.

Die Herkunft von lodern ist vermutlich aus der wohl ursprünglichen Bedeutung „emporwachsen“ gegeben (vgl. westfälisch lodern, „üppig wachsen, wuchern“), in der Bedeutung „emporflammen“ vermutlich durch Lohe für „Flamme“ beeinflußt und verwandt mit neuhochdeutsch (nhd.) Lode, die, Hauptwort, „Schößling, Jungtrieb, Zweig“.

Ahd., „los, frei, ledig, bar, beraubt“, „mutwillig, locker, leichtfertig“; entstammt dem altgerm. lausa, „leer, nichtig, eitel, frei, ledig“

die

Ahd., „Leichtsinn, Leichtfertigkeit, Schalkheit“, im Sinne der Tätigkeit „schneiden, trennen, lösen“; nach dem Wörterbuch von Johann Jakob Spreng auch „Liebkosung, Schmeichelei“.

Ahd., „verlieren, verloren gehen, verschleudern, verschwenden, entfliehen“ (laut Wörterbuch von Spreng); Ursprung dieser Worte scheint das Eigenschaftswort los zu sein, welches folgende interessante Bedeutungen in sich trägt, laut Wörterbuch von Friedrich Kluge.
Infos zu los finden Sie hier.

ein wenig hochheben, lüften, nach oben bewegen