Einträge mit Wortbegriff beginnend mit 'G'

der

es wird ein Knabe oder Mädchen beschrieben, das im „Graben“ im Bett der Eltern natzt, d.h. schläft

Zusammengesetzt aus: Gram: Trauer, Kummer und Schmerz als schleichender, andauernder Gemütszustand hochgradiger Betrübtheit, seit dem 17. Jhdt. als vorherrschende Bedeutung des Wortes gramdurchfurcht zielt auf die sichtbare Auswirkung des Grams, seine Spuren in Gesicht, Erscheinung und Haltung des Menschen. Gern mit Anspielung darauf, daß der Gram als ein schleichender, zehrender Zustand das Leben verkürzt und die Lebenskraft schwächt (Fr. Th. Vischer ästhetik (1846) 3, 648) „Gestern wallfahrten die Frauen und Mädchen, die in ihrer Art nicht weniger unter dem Krieg leiden, die vielfach ihr Leben lang unter seiner Last zu tragen haben. So waren denn sorgenvoll, tiefernst alle Züge, gramdurchfurcht viele Gesichter, dunkel waren durchweg fast Kleid und Hut.“ (Bonner General-Anzeiger, 30.8.1915)

von Traurigkeit wie von einer Wolke umgeben
der

Steht für „grauenerregender Gegenstand; das Grauen, das Empfinden von Abscheu/Entsetzen, Widerwille; abscheuliche Tat(en)“;

Wortbildungen sind Greuelpropaganda („Verbreitung von unwahren Greuelgeschichten, um Unruhe zu stiften“, siehe auch Greuelhetze in Wortfinder Rundbrief KW 30/21 und Greueltaten („grauenerregende, grausame Vorkommnisse“).

spöttisch, höhnisch lächeln

die

Ist ein den Heuschrecken verwandtes, geflügeltes Insekt, das wir zumeist vom Hören her kennen. Die Sommernächte klingen durch das Musizieren und Zirpen der Grillen, das Zirpen entsteht durch das Aneinanderreiben der Vorderflügel. Der Name des Insektes ist aus dem Lateinischen, grillus für „Heuschrecke, ins Deutsche gewandert, mhd. grille, ahd. grillo, und ist ein lautnachahmendes Wort.

Grille, die, Hauptwort, wird seit dem 16. Jahrhundert auch in der Bedeutung „Marotte, Tick, Laune, Skurrilität, dummer Einfall“ verwendet; in der Mehrzahlform, Grillen, bedeutet es auch „düstere Gedanken“. Diese beiden Bedeutungsinhalte sind heute weitgehend verlorengegangen.

der

Mhd. grim, mnd. grimme, bedeutet „Wildheit, Zorn, heftige Wut“.

 

„mit den Zähnen knirschen“, „Schmerzen verursachen“, „brüllen“, oder auch ergrimmen, Tätigkeitswort, „zornig werden“, „jemanden zornig machen“.

„Bauchgrimmen haben“ ist eine heute noch übliche Verwendung von grimmen und steht für „Bauchschmerzen haben“, auch im übertragenen Sinne für „Unbehagen empfinden“

Vor Wut bebend, was sich in der Sprachäußerung widerspiegelt

Bedeutet heute noch „Großmut besitzend, großherzig, verzeihend“.

die

Bedeuten „Großherzigkeit, Großzügigkeit, verzeihendes Wesen/Gemüt“;

Großmut zeigen bedeutet also, „auf etwas verzichten, was einem zusteht“, „auf etwas zugunsten eines anderen verzichten“, „etwas großzügig verschenken“, „keine Rache, keine Vergeltung üben“, „als Sieger nicht die überlegene Position ausnutzen“.

 

die
Fahrzeug der Polizei zum Gefangenentransport, in der zweiten Hälfte des 19. Jhd. von Pferden gezogener, grüner Gefangenentransportwagen in Berlin eingeführt.

Wir benutzen sie täglich – und doch wissen die wenigsten von uns um ihre ursprüngliche Bedeutung. Wir vermuten: Viele Worte sind der deutschen Sprache in ihrer tief spürbaren Klarheit verlorengegangen, weil ihre Bedeutung verdreht und verändert wurde. Unsere Wortfinderin Christa ist den Ursprüngen der Worte gut, böse und schlecht gefolgt und war wieder einmal erstaunt, was sie im Althochdeutschen bedeuteten: Gut stammt vom althochdeutschen Wort guat ab und bedeutete „in ein Gefüge passend“. Die moralische Bedeutung, welche die Kirche dem Wort gab, hat nichts mehr mit seinem ursprünglichen Sinn zu tun. Böse leitet sich vom althochdeutschen bōsi ab und bedeutete soviel wie „aufgeblasen“ oder „geschwollen“. Etwas Aufgeblasenes passt natürlich auch nicht mehr ins Gefüge. Schlecht, von althochdeutsch sleht, ursprünglich bedeutete es „glatt“, „eben“; schleichen leitet seinen Sinn ab von „leise gleitend gehen“; Bedeutungswandel über die spätmittelhochdeutsche Bedeutung „einfach“, „schlicht“.