Die gefundenen Worte
derart, dermaßen
deshalb, aus diesem Grund
Vom ahd. thiton für „ersinnen“ (siehe „Brockhaus Lexikon“ unter „Dichtung“, dtv, 1988) oder vom lateinischen dictare für diktieren. Die Sänger des Mittelalters, meist des Schreibens unkundig, mußten ihre Werke „diktieren“ (nach „Geschichte der deutschen National-Litteratur“ von Gustav Brugier, Herdersche Verlagshandlung, 1898).
oder auch Poesie, die, Hauptwort, ist die schöne Kunst, Texte in gebundener Sprache, also Sprache mit expliziten Regeln, hervorzubringen. Die Werke der Dichtkunst zeichnen sich aus durch eine metrisch geregelte Sprache mit Versen, Strophen, Rhythmen und/oder Reimen. Poesie leitet sich her aus dem griechischen Tätigkeitswort poiein für „schaffen, bilden, machen, hervorbringen“; Poetik, die, Hauptwort, ist die „Lehre der Dichtkunst“.
Ahd., „Deutung, Erklärung, Auslegung“; diuten, ahd., Tätigkeitswort, „deuten, erklären, bestimmen als, bedeuten, bezeichnen“; thiuten (um das Jahr 1000), ursprünglich im Sinn „dem Volk verständlich machen“; diutisce, ahd., Eigenschaftswort, „völkisch, deutsch“. Diese Begriffe sind wahrscheinlich in ihrer Bedeutung die Vorgänger der Worte deuten, Deutung und weiterer Bildungen. Da wir uns in diesem Rundbrief mit der Herkunft des Wortes deutsch beschäftigen, ist es durchaus aufschlußreich, hier dazu auch eine Erklärung als „völkisch“ zu finden. So könnte man außerdem meinen, daß deutsch ebenso für die Tätigkeitswörter „erklären, bestimmen“ stehen könnte. Und ist es dann nicht gar sinnvoll, das Wort deutisch in seiner Bedeutung „völkisch“ wieder zu nutzen und es auch so zu fühlen?
Doch bitte schauen wir weiter, was wir über das Wort deutsch herausfinden konnten.
„[…] Waz aber diu wort bediuten,
das ist in allen gàr zů swèr,
wende se diuten michel mèr,
dan die tummen haben wàn.
Owè waz ich dan tumpheit hàn,
daz ich mit kindes sinnen
will alhie beginnen
sò starke rede zů diute;
ich dorste wìser liute
unde ihr helfe wol dar zů,
daz sie sich mit mir wollten mů,
daz wir die rede volbrehten gàr.
Nù weiz ich aber ein dine vurwàr,
daz siu nimmer wirt volbràht,
wende es wirt nimmer gàr voldàht,
waz dar inne heiles ist;
aber die offenbàren list,
die ich dar an beduiten kann,
die will ich iu vil tummer man
diuten, sò ich beste mach,
niewan uffe den beiach,
daz ichs von gote lòn enphà
unde ouch denne dar nà,
daz man gedenke mìn dar bì,
so nù mìn leben ein ende st.
Amen in nomine domini.“
(Heinrich von Krolewitz (1228–1274, vermutlich), Dichter, eine poetische Paraphrase aus: „Vater unser“, Quedlinburg und Leipzig, Druck und Verlag Gottfr. Basse, 1839)
Leitet sich von lateinisch Danuvius (auch Danubius) ab. Danuvius wiederum leitet sich vermutlich ab von dānu- für „Fluß“, was sich wiederum vom indogermanischen Wort für „fließen“ herleitet. Zunächst wurde damit nur der Oberlauf (quellnaher Teil des Flusses) bezeichnet. Der Unterlauf (mündungsnaher Teil des Flusses) wurde noch bis zum Ende der Antike Hister oder Ister genannt. Erst als das Römische Reich sich über die gesamte Donaulänge ausbreitete, wurde Danuvius zur Bezeichnung des gesamten Flusses.
Auch ist Danuvius der Name des römischen Flußgottes der Donau.
Die Donau entspringt im Schwarzwald bei Donaueschingen durch den Zusammenfluß von Brigach und Breg („Brigach und Breg bringen die Donau zu Weg“). Sie fließt auf ihrem Weg von Westen nach Osten durch zehn Staaten (Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Republik Moldau, Ukraine) und vier Hauptstädte (Wien, Bratislava, Budapest, Belgrad) und mündet schließlich im Schwarzen Meer. Sie ist nach der Wolga der zweitgrößte und zweitlängste Fluß in Europa.
Um sich die Donaunebenflüsse auf dem bayerischen Gebiet der Donau zu merken, lernt jedes Schulkind in Bayern: „Iller, Lech, Isar, Inn fließen rechts zur Donau hin. Altmühl, Naab und Regen kommen links entgegen.“ Links und rechts der Donau bestimmt sich dabei in Fließrichtung gesehen, also donauabwärts blickend.
Größere deutsche Städte an der Donau sind Ulm, Ingolstadt, Regensburg, Straubing und Passau.
„Trieb, Streben, Gedränge, Bedrängnis, Druck“, mhd. dranc: „Gedränge, Bedrängnis“, mittelneudeutsch (mnd.) dranc: „Gedränge, Menge, Lärm“, mhd. dranc bezieht sich vornehmlich auf das „wogende Getümmel in der Schlacht“, „Gedränge der Menschen im Kampf“; mit der Bedeutung „innerer Trieb, geistiges Streben, Impuls“ (entwickelt im 18. Jh.) wird Drang zum Modewort (vgl. Sturm und Drang); Drangsal für „Zwang, Bedrängnis, Gewalttätigkeit“ oder „qualvolle Bedrückung, Leiden, Schmerz, Kummer, Elend“, spätmhd. drancsal mit der Nachsilbe -sal wohl aus älterem, von drängen abgelöstem drangen abgeleitet; dazu drangsalen (19. Jh.), häufiger drangsalieren, Tätigkeitswort, „quälen, belästigen“ (19. Jh.); drängen, Tätigkeitswort, „drücken, nötigen, vertreiben“; siehe auch: Gedränge, das, Hauptwort, „unruhiges Treiben, Andrang, Menge“, ahd. githrengi: „Handgemenge“ (9. Jh.), mhd. gedrenge: „Kampfgewühl, unwegsam verwachsener Boden, Bedrängung, Beengung“; „Als er an Frankreich verschachert werden sollte, erlöste ihn der Tod 1495 von dieser neuen Drangsal.“ (Merzbacher, Friedrich: Europa im 15. Jahrhundert. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1964], S. 4773) „In dringender drangsal, in zwingender gefahr.“ „Durch drangsal, gott, und harte mühe regst du des geistes kraft.“ (Voss Werke 4, 144) „Die drangsal alle soll ich offenbaren, die ich gesehn und meistens selbst erfahren.“ (Schiller) „So bleibt mein vaterland von drangsal frei.“
dunkel, es wird gleich dunkel
von jemandem so wahrgenommen, empfunden werden, gehoben, veraltend: hochmütig sein, überheblich sein, sich als jemanden, etwas betrachten
Eine ältere Form von "mich dünkt" ist "mir deucht", noch älter auch "mir däucht".
„Schwindel, Rausch, Glück“, nd. Dusel: „leichter Rausch, Betäubung, Schwindel, Halbschlaf“, mnd. dǖsinge: „Betäubung“, dǖsich: „betäubt, schwindlig (16. Jh.); verwandt mit dösig, dösen; ab dem 19. Jh. auch mit der Bedeutung „unverdientes Glück“; duseln, Tätigkeitswort: „verwirrt sein, schlafen“ (16. Jh.); duselig, Eigenschaftswort: „verwirrt, betäubt, schlaftrunken“ (18. Jh.), auch düselicht (17. Jh.); die Duselei, Hauptwort: „Träumerei, Gedankenlosigkeit“ (19. Jh.); Umgangssprache dußlig, Eigenschaftswort: „verwirrt, dämlich, dumm“ (17. Jh.), der Dussel, Hauptwort: „Dummkopf“ (19. Jh.). „Ob ihre Zunge nun von Fusel, Ob sie vom Traubenblute schwer – Wir sehn vom gleichen blöden Dusel Erfaßt die Völker um uns her.“ (Rudolf Lavant (1844¬–1915), Dichter, „Die Glocke - Sozialistische Wochenschrift“, Band 1, S. 703, 1915) „Für die Mächtigen der Erde Macht man doch gar vielerlei. Wär’ es Wahrheit, müsst ich weinen, Doch das Meist’ ist Duselei.“ (Hoffmann von Fallersleben (1798–1874), „Deutsche Salonlieder“, 1844, S. 11) „Nimm hin, du Dusel-Duseltier Den ersten Kuß von mir, Denk an Maruschka stets Das Polenkind!“ (Dichter unbekannt, „In Polen liegt ein Städtchen“, 1915)
oder auch Ebenmäßigkeit, die, Hauptwort, steht für „ein harmonisches Verhältnis einzelner Teile zueinander und zum Ganzen, Harmonie, Wohlgestalt“;
ebenmäßig, Eigenschaftswort, für „Ebenmaß besitzend“
„Welch ein zierlich Ebenmaß
In den hochgeschossnen Gliedern!
Auf dem schlanken Hälschen wiegt sich
Ein bezaubernd kleines Köpfchen.“
(Heinrich Heine (1797–1856), Dichter und Publizist, 1. Strophe aus dem Gedicht „Welch ein zierlich Ebenmaß“)