Einträge mit Wortbegriff beginnend mit 'K'

die

ist ein Synonym für „Spindel, Spinnrocken“ (zu Spindel und Spinnrocken siehe auch Rundbrief 14, KW 17/2023).

„Nach dem Nachtessen setzten sich die Hausfrau und ihre Töchter mit ihren Kunkeln um den großen Lichtspan, […]“

(aus „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff (1802–1827))

die

Ahd., nhd.: „Stamm, Volk, Gemeinschaft, Familie, Generation, edles Geschlecht, Nachwuchs, Gemeinschaft, Verwandtschaft, Sippe“, andere Formen sind: künne, mhd., kunka und kunjam, germ., kunnig, ahd., Tätigkeitswort: „geschickt, gelehrt, und das heutige noch genutzte kundig“, kunnihaft, ahd., Tätigkeitswort: „reich an Verwandtschaft, von adliger, edler Abstammung“; als Hauptworte nutzte man auch Kunneschaft (auch Schreibweise Chunhafti) für „Geschlechte“ und Kunnmagschaft, die, für „Verwandtschaft“.

Das Wort „König“ ist ebenfalls auf das alte germanische Wort Kunni, Kunis, Kuninga zurückzuführen, Ableitungen wie mhd. küniclich und ahd. kuniglih sind ebenfalls zu finden.

Weitere Begriffe aus dem 8. Jh. sind: Kuning, Kuningin, nhd.: „König, Königin, Herrscher“ oder auch kunnan: „kennen, etwas zu tun verstehen, begreifen, wahrnehmen, erkennen“.

Wie im Folgenden in der Rubrik „Fremdwort“ hergeleitet, könnte Kunni die ursprüngliche Bezeichnung für das heute alleinig gebrauchte Wort Familie gewesen sein.

 Kunni

Anmerkung zur Egil-Saga:

Diese Lyrik ist keine wortwörtliche Übersetzung. Bezogen auf das Wort kunni möchten wir folgende Übersetzung anbieten.

Skalat maðr rúnar rísta,
nema ráða vel kunni, …

Die Runen sind gut,
wenn man derer kundig ist …

Wir würden uns über weitere Anregungen dazu freuen.

 

„Wunderlich, streitsüchtig“; 1. schweizerisch von „knurrig, brummig“; auch nd. in Pommern: „mürrisch“; 2. nd. aber „gewöhnlich etwas anders“, „leicht reizbar und darum schwer zu behandeln“; von Bürger in die Schriftsprache eingeführt; auch „der Puterhahn kurrt“ („Kurrhahn“). „ich will euch erzählen ein mährchen, gar schnurrig, es war mal ein kaiser, der kaiser war kurrig.“ „ich erbot mich, um die beiden kurrigen puterhähne auseinander zu bringen, den Franzmann in mein wägelchen zu nehmen.“ (beides aus: „Deutsches Wörterbuch“ von Jacob und Wilhelm Grimm)

Nhd. „rein, keusch, unbescholten, tugendhaft, ehrbar, sittsam“, „enthaltsam, genügsam, bedachtsam, demütig, maßvoll, besonnen, nüchtern“;

weitere Wortformen mit der gleichen Bedeutung als Eigenschaftsworte sind: kūski, kūsci, kūsko, kūsko, als Tätigkeitsworte findet man: ahd. kūsken, kūscen, nhd. „ehren, reinigen“;

als Hauptworte sind folgende Formen und Bedeutungen bekannt: ahd. Kūski, Kūski, Kūska, Kūsca, Kūskida, Kūscida, Kūskitha, nhd. „Reinheit, Vollkommenheit, Keuschheit, Anmut, Liebreiz, Schönheit, Enthaltsamkeit, Unberührtheit, Tugendhaftigkeit, Mäßigkeit, Ehrenhaftigkeit“;
mit der Vorsilbe „un-“ ist dieses Wort als Negativierung der tatsächlichen Bedeutung zu finden, beispielsweise: ahd. unkūsk, unkūsc, Eigenschaftswort, nhd. „unrein, unverschämt, lasterhaft“, ahd. unkūsken, unkūscen, Tätigkeitswort, nhd. „verunreinigen, schänden, entehren“, ahd. Unkūski, Unkūsi, nhd. „Unreinheit, Unkeuschheit, Schamlosigkeit, Schande, Entehrung, Unzucht“.

Ein uns bisher unbekanntes Wort, bei dem wir eine Verbindung zu dem verlorenen Wort Kusk, Kusc vermuten, ist Kÿswuka; leider haben wir dazu bisher nur eine Quellangabe gefunden.
Kÿswuka, Hauptwort, ahd. „Woche der Keuschheit, Woche der Reinigung“, „die Woche vor dem vierzigtägigen Fasten, da man sich nach dem kirchlichen Gebote der Alten insbesonderheit der Heiligkeit und Reinigkeit befleissigen, und so gar auch der ehlichen Werke enthalten sollte“
(gefunden in Johann Jacob Spreng „Allgemeines deutsches Glossarium“).

„Weißt du, was Reinheit ist? So sieh den Abendstern
hoch über blassen Wolken glänzen, still und klar.
So glänzt auch unser armer Erdenball vielleicht
nach einem fernen Stern, und dort erhebt ein Mensch,
wie hier, den Blick und fragt: Weißt du, was Reinheit ist?
Und eine Frauenstimme sagt vielleicht zu ihm:
Du meinst den Abendstern da droben, still und klar?
Dort muß es wohnen, dort, das Glück, das wahre Glück!
Und feucht wird Beider Aug. –
Weißt du, wo Reinheit wohnt ...“

(Christian Morgenstern, aus: „Sämtliche Dichtungen“, „Reinheit“, Abteilung 1, Band 7, Basel 1971–1973, S. 57)

 Reinigung

Wert geküsst zu werden; zum Küssen reizend