Die gefundenen Worte
Sehr weit zurückliegend
Für „ungeziemend, unschicklich, unangemessen“.
Seit dem 12. Jh. üblich, ahd. faterlant, im mhd. ist vaterlant üblich, Folgendes findet man im DWDS: „Land, in dem man geboren ist, zu dessen Volk man gehört“; laut Grimms Wörterbuch: „Wort, das in den älteren germ. Dialekten ungebräuchlich ist; der vom Vater besessene Acker; Land, das man vom Vater erbt; Land, worin der Vater lebte“; aber auch: „Geburtsland, nicht zwingend“ und „Heimat nicht nur eines einzelnen, sondern eines Volkes“; im christlichen Sinne hat Vaterland die Bedeutung von „der Himmel ist die wahre Heimat“. Das Wort Vaterland wird auch mit dem Begriff Patriotismus gleichgesetzt, der Vaterlandsliebe, der Liebe zum eigenen Volk.
Vaterland ist eine Zusammensetzung aus dem Wort Vater, der, Hauptwort, von ahd. fater, as. fadar,
„Ernährer, Haupt der Familie, Erzeuger“, ursprünglich aus dem indg. pita, gr. patar, „hüten, schützen, nähren“ und dem Wort Land, das, Hauptwort, von ahd. lant, „Acker, Boden, Festland, fester Grund, Feld“.
„In der Mitte des europäischen Festlandes ein großer, urhafter Völkerstamm, der nach allen Richtungen sich ausgedehnt, in den westlichen und südlichen Ländern die Bevölkerung erneuert, viele Königreiche gestiftet und den ganzen gesellschaftlichen Zustand umgeschaffen hat, indessen der Kern des Volks im Mutterlande die urhafte Sprache, die einheimischen Gesetze und Sitten erhalten und das Land in jedem Sinne zu dem seinigen gemacht hat, das Volk vorzugsweise in seiner Sprache genannt (Diet, teutisch), so wie sein mehrmals erneuertes Staatsgebäude im eminenten Sinne das Reich und bis auf den heutigen Tag der Mittelpunct der europäischen Staaten.“
(Johann Christian Pfister (1772–1835), „Geschichte der Teutschen“, Erster Band,
Hamburg, 1829, Zitat aus der Einleitung des Buches)
Aus dem Niederdeutschen entlehnt, von mnd. vorbasen (verbasen): „unsinnig reden, handeln“; spätestens seit Anfang des 17. Jahrhunderts nachweisbar; Bedeutung: „vergessen, verlieren“ im Sinne auch von „etwas verlegen“ oder „verbummeln“, „etwas versehentlich nicht erfolgreich beenden, vermasseln“ gleichbedeutend mit „etwas aus Nachlässigkeit versäumen“; dabei kann ebenfalls die Bedeutung „etwas verderben, vertun“ eingeschlossen sein; siehe auch den zeitlichen Bezug: Zeit verbaseln, d.h. „ohne Ziel und Zweck arbeiten“ und dadurch Zeit oder Mühe verschwenden, nichts erledigen während seiner Arbeit; „sich abmühend, etwas nicht schaffen“, bei einer Sache durch Unaufmerksamkeit scheitern; auch: „Sinnloses tun“; ebenfalls „verwirrt, bestürzt, verblüfft sein“, wie es auch bei baselig, Eigenschaftswort, im Sinne von „zerstreut“ oder bei die Verbaselung, Hauptwort, mit Bedeutung von „die Verwirrung“, zum Ausdruck kommt. „Sehet ein Schäfflein an / wann es verbaset ist / vnd in der Irre leufft / vnd höret von ferne deß Hirten Stimme / so keret es in puncto auff dem Irrewege wider vmb / vnd leufft zu rück nach der Stimme deß Hirten zu." (Johann Arndt, 1610) „Ich dachte schon, ich hätte meinen Haustürschlüssel verbaselt.“ „Diese Möglichkeit habe ich verbaselt.“
Allmählich dunkel werden; übertragen: keinen klaren Gedanken mehr fassen können
Etwas macht jemandem Ärger, etwas macht jemanden mißmutig, Beispiele sind: „die viele Arbeit verdrießt ihn“, „das Wetter verdroß uns“, „das lassen wir uns nicht verdrießen“.
Mißmutig, schlecht gelaunt, unwillig, lustlos“, und auch für „die Laune verderbend, Ärger bereitend, unangenehm“: „Verdrossen blickte er auf die verdrießliche Aufgabe, die vor ihm lag.“
„Verdrießlichsein“ („seine Verdrießlichkeit verdarb uns den Ausflug“) und auch für einen „ärgerlichen Vorgang“ („Verdrießlichkeiten warten auf mich“);
Mißmutig, mürrisch, schlecht gelaunt, unwillig, lustlos.
Mißmut, Gram, Gefühl des Ärgers aufgrund von anhaltenden Problemen, Unzufriedenheit.
jmdm. die Freude an etw. nehmen, verderben
Etwas, das man vernimmt, also mit einem der Sinne (v.a. Gehör) aufnehmen kann. „Ans Haff nun fliegt die Möwe, Und Dämmrung bricht herein; Über die feuchten Watten Spiegelt der Abendschein. Graues Geflügel huschet Neben dem Wasser her; Wie Träume liegen die Inseln Im Nebel auf dem Meer. Ich höre des gärenden Schlammes Geheimnisvollen Ton, Einsames Vogelrufen – So war es immer schon. Noch einmal schauert leise Und schweiget dann der Wind; Vernehmlich werden die Stimmen, Die über der Tiefe sind.“ (Theodor Storm, Meeresstrand, 1854)
Übertriebene, auf andere herabblickende Meinung von eigenen Vorzügen – sich auf seinen großen Verstand etwas einbilden, sich einbilden, alles zu wissen und sich ausschließlich auf seinen Verstand verlassen; siehe auch „der Dünkel“: Meinung, Ansicht, Anschauung; oder: Einbildung, Anmaßung, Vorurteil; falscher Glaube sowie eine daraus resultierende „übertrieben hohe Selbsteinschätzung aufgrund vermeintlicher Überlegenheit, Hochmut“.
„Er zeigt vermessenen Verstandesdünkel.“
„Laß ab von all deinen früheren Einbildungen, Meinungen, Deutungen und weltlichen Erkenntnissen, von Verstandesdünkel, Selbstsucht und Überlegenheitsstreben.“