Die gefundenen Worte
Trug, der, Hauptwort, wird nur in der Einzahl verwendet, von ahd. truc und mhd. trüge, steht für „Täuschung, Betrug, absichtliches Erwecken eines falschen Eindrucks, List“ und auch für „fehlerhafte Wahrnehmung, Sinnestäuschung“;
Wortbildungen mit Trug sind Trugschluß, der, Hauptwort, für „Fehlschluß“, „Denkfehler“, „aufgrund falscher Annahmen fehlerhafte Schlußfolgerung“ und Trugbild, das, Hauptwort, für „Sinnestäuschung“, „Erscheinung“, „Phantasiebild“, „Gesicht“.
Von ahd. triogan, mhd. triegen, bedeutet „täuschen, betrügen, irreführen, belügen, einen falschen Eindruck erwecken“
Stehen für „täuschend, hinterlistig, heuchlerisch, betrügerisch, irreführend“, wie z. B. bei Friedrich Schiller in „Jungfrau von Orleans“: „verstrickend ist der Lüge trüglich Wort“.
für „berauscht“, dies kann aufgrund der Wirkung einer durchzechten Nacht sein, durch Rauschmittel verursacht (das viele Bier machte ihn trunken; betrunken), aber auch im Sinne von „überaus glücklich, von Gefühlen überwältigt, rauschhaft von etwas erfüllt, begeistert von etwas“ (trunken vor Freude). In früheren Texten wird trunken sehr häufig in dieser zweiten Form gebraucht, was heute nahezu verlorengegangen ist. Auch die Wortbildungen mit trunken wie z. B. feuertrunken, märchentrunken, schlaftrunken, freudetrunken, liebestrunken, glückstrunken… werden heute kaum mehr verwendet.
„Es braust der Wald, am Himmel ziehn
Des Sturmes Donnerflüge,
Da mal’ ich in die Wetter hin,
O Mädchen deine Züge.
Ich seh’ die Blitze trunkenhaft
Um deine Züge schwanken
Wie meiner tiefen Leidenschaft
Aufflammende Gedanken.“
(Nikolaus Lenau (1802–1850), Schriftsteller; Auszug aus dem Gedicht: „Dein Bild“)
„Ich stand entzückt und schaute und schaute immer wieder hin, denn die Sonne erschien freundlicher, der Himmel blauer und reiner, das Grün der Reben und Bäume glänzender als jetzt. Und als ich mein trunkenes Auge erhob und hinüberschaute über den Neckar, da gewahrte ich auf einem Hügel am Fluß ein freundliches Schloß, das im Glanz der Morgensonne sich spiegelte.“
(Wilhelm Hauff (1802–1827), aus: „Lichtenstein“)
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Von mhd. tra(t)z, md. trotz: „Widersetzlichkeit, Feindseligkeit, Herausforderung, Eigensinn“, auch „Unerschrockenheit, Mut“, mnd. trot (trot bēden: „Trotz bieten“); auch „Drohung, Widerstand, Stolz, Standhaftigkeit“; heute eher nur noch gebraucht im Sinne von „Ungehorsam, Widerwille, Widerspenstigkeit“; „Ein Wort, welches die Begriffe, der Zuversicht, des Drohens, des muthigen Widerstandes, und der Herausforderung in sich vereiniget, und wenigstens in einigen Fällen ein Intensivum sowohl von Trost in der veralteten Bedeutung der Zuversicht und Kühnheit als auch von drohen ist“, sowie „hoher Grad des Vertrauens auf eigene Vorzüge oder fremde Hülfe, verbunden mit der festen Entschließung, allen Hindernissen muthig entgegen zu gehen“, „feste Zuversicht“; siehe auch trotzen / tratzen, Tätigkeitswort: mhd. tratzen, md. trotzen, frühnhd. trutzen: „reizen, herausfordern zum Kampf, Widerstand leisten, Gehorsam verweigern, mutig, tapfer, hochmütig sein“ sowie „einer Herausforderung standhalten“, „verstockt, bockig sein“ sowie „reizen, ärgern, necken“; „einen hohen Grad der Kühnheit besitzen, und solchen thätig erweisen“; der Trotzkopf, Hauptwort: „trotziger Mensch“ (18. Jh.), „eigensinnige, halsstarrige Haltung“ (17. Jh.). „Schaff uns nach haus gesund und heil, sonst biete ich dir fehd und trutz.“ (Clemens Brentano (1778-1842), dt. Schriftsteller, „Das Märchen von Gockel und Hinkel“, aus „Italienische Märchen“, entstanden 1805-1811) „Ich will mit edlem Trotz den Weg der Tugend gehen.“ (Christian Felix Weiße (1726-1804), Dichter und Schriftsteller, Begründer der dt. Kinder- und Jugendliteratur) „Hast du in ihrer Brust ein Feuer angefacht, das die Gefahren trutzt?“ „Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten, nimmer sich beugen, kräftig sich zeigen rufet die Arme der Götter herbei.“ (Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), aus dem Gedicht „Beherzigung“)
„Unumschränkter Alleinherrscher, Gewaltherrscher“; das Wort kommt aus dem Lateinischen, tyrannus (Gewaltherrscher), und ist in der mittelhochdeutschen Zeit ins Deutsche gewandert.
„Willkürherrschaft, Gewaltherrschaft, Schreckensherrschaft, Unterjochung, Grausamkeit“
„gewaltsam, grausam“, sowie
„unterjochen, Gewaltherrschaft ausüben, quälen“.
Unlust, Widerwille“, ausgelöst durch Übersättigung/durch „zu viel von etwas haben“
„Ungebührliche Handlung oder Äußerung“, „Taktlosigkeit“, „Ungebührlichsein“;
ungebührlich, auch ungebührend, Eigenschaftswörter, „ungehörig, ungeziemend, anstößig, unverschämt, taktlos“.
Unermüdlich, emsig, ohne Bedauern, ohne Anzeichen von Verdruß
„Von jetzt an wurde Peter Munk ein fleißiger und wackerer Mann. Er war zufrieden mit dem, was er hatte, trieb sein Handwerk unverdrossen, und so kam es, daß er durch eigene Kraft wohlhabend wurde und angesehen und beliebt im ganzen Wald.“