Die verlorenen Worte
bedräuen
von mhd. dröuwen, ahd. drewen und bedrewen (bei Martin Luther, 1483-1546): „drohen, bedrohen“, wie auch „einschüchtern, erschrecken“, „zu einem gewünschten Verhalten zu bewegen suchen“; aber urspr. so auch im Sinne von „jn. etw. geheißen, (dem Wind) etw. gebieten, jn. gebieterisch anherrschen“, „standhaft auftreten“; siehe auch die Bedräuung, Hauptwort: „drohender Gesichtsausdruck“. „Womit sind die Bewohner vom Schicksal hart bedräut?“ (1843) „Als der Greuel dem Titus zu Ohren kam, bedräute er die Uebelthäter, und sie thaten es fortan heimlich.“ (1869) „Und stund auf und bedrewete den wind und das meer, da ward es ganz stille.“ (Matth. 8, 26) „Läszt fürwahr die trauten kindelein gefahr und leid nicht eben leicht bedräun.“ (Gottfried August Bürger (1747-1794), Dichter)