Die verlorenen Worte
getröst
Zu mhd. getrœsten, mnd. getrȫsten, „trösten, zuversichtlich machen, ermutigen“ für jemanden, der Hilfe und Beistand leistet oder einen zuversichtlichen Menschen; „mit Zuversicht, in der Zuversicht gegründet“; „getrost zu jm. gehen“, „getrost streiten“; „fordert nur getrost von mir Morgengabe und Geschenke“; auch „der getroste Muth / mit getrostem Muthe“, in der Bedeutung „die Fertigkeit, einer Gefahr mit Zuversicht entgegenzugehen“; zur Bezeichnung von jemandem (in Eigenschaftswörtern): „der sanftmüthige, der getroste, der liebreiche“; dazu als Aufruf: „Getrost!“, ein gewöhnliches Aufmunterungswort im Sinne von „seien wir hoffnungsvoll, guten Mutes, voll Zutrauen (auf günstige Fügung und Entwicklung im Vertrauen auf Gott)“;
Siehe dazu auch die etymologische Verwandtschaft von getrost mit trösten, Tätigkeitswort, und mit „getreu, trauen, getrauen“; getrost beinhaltet die Bedeutungsebene „vertrauensvoll“, von der sich wiederum die Sonderbedeutung „furchtlos“ ableitet („getröstet, ermutigt“) und zusätzlichen, Zuversicht stiftenden Sinn verleiht
Weitere Herleitungen aus dem Frühneuhochdeutschen: „vertrauensvoll in Erwartung von Künftigem, fest, sicher im Glauben oder in einer weltbezüglichen Erwartung“, mit der bereits erwähnten Verbindung von getrost zu „mutig, furchtlos, beherzt, starkmütig, unverzagt“, wie in „die getroste Hoffnung“, „die getroste Zuversicht“; auch im Herzen „freudig, wohlgemut, frohgemut“ sein;
Ebenso getröstet sein im Sinne des eigenen guten Zuredens bei innerer Einkehr: „getröstet, beruhigt“, wie in „schmerzlich trat ich herein, getrost entfern’ ich mich wieder“; so auch „gelassen, innerlich ruhig, friedvoll“, „ohne Bedenken“;