Die verlorenen Worte

geuden

Tätigkeitswort
2021
36

Den Mund vollnehmen, verwandt mit dem althochdeutschen gwon, mittelhochdeutsch giuden (prahlen) hängt im Sinne von den Mund aufreißen mit dem dt. gähnen zusammen; abgeleitete Bildungen geudel, geuder, geudig, geudung. Ursprünglich stand die Rede als Ausdrucksmittel der Prahlsucht im Vordergrund des Bedeutungsgehaltes, und von hier aus erklärt sich auch die Verwandtschaft mit greuen, gienen, gähnen. „schallen und geuden sint mir swære: man seit des phlegen tavernære; ja phlegents leider ouch diu kint die in guoten hoven sint. si schallent unde geudent mêre dan schœnin hovezuht si lêre. .. swenn si von hove komen sint ze herberge, daz unedel kint schallet 'wîn und met her! seht, ich gib daz, sô vil geb der, und mîn geselle ouch alsô vil', und übergêt geudent daz zil daz sîn geselle leistend ist, und müet in alsô zaller vrist.“ (Thomasin von Zirclaria, Der wälsche Gast, ca. 1200)

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