Die verlorenen Worte
mondhell, mondblau, mondgrell, mondbeglänzt
... und viele, viele solcher Eigenschaftswörter mehr haben es unserer Wortfinderin Elisabeth besonders angetan: Wohl zu allen Zeiten, ganz besonders aber in der Epoche der Romantik, hat der Mond die Menschen verzückt. Ob als nächtliche Wegbeleuchtung oder Mittelpunkt sehnsüchtiger, trauriger oder schwärmerischer Träumereien: Kalt läßt uns der Mond trotz seines kühlen Lichts auch heute nicht. Über mondhell beschienene Pfade treten wir ein in mondblaue Nächte, beobachten die mondgrelle Spiegelung des bleichen Lichts in einem Teich – die „mondbeglänzte Zaubernacht“ (Ludwig Tieck) läßt uns wohlig seufzend unsere idealistische, schwärmerisch-romantische deutsche Seele fühlen. „Wie liegt im Mondenlichte Begraben nun die Welt; Wie selig ist der Friede, Der sie umfangen hält! Die Winde müssen schweigen, So sanft ist dieser Schein; Sie säuseln nur und weben Und schlafen endlich ein.“ (Ausschnitt aus: Theodor Storm, „Mondlicht“, ca. 1888) „Ich wandre durch die stille Nacht, Da schleicht der Mond so heimlich sacht Oft aus der dunklen Wolkenhülle, Und hin und her im Tal Erwacht die Nachtigall, Dann wieder Alles grau und stille.“ (Ausschnitt aus: Joseph von Eichendorff, „Nachts“, 1823)