Die verlorenen Worte
Mühewaltung
Für „Anstrengung, Mühe, Arbeitsaufwand, Einsatz“, „aufgewendete Arbeit“; auch „Ausdauer, um etwas zu erreichen“; ursprünglich verwendet im Sinne von „ehrlicher und großer Bemühung in einer Sache oder für jemanden“, „sich für jemanden einsetzen“ oder auch „das Walten, Dasein und Anwendung einer Mühe“;
zusammengesetzt aus Mühe, die, Hauptwort, „geistige oder körperliche Anstrengung, Last, Aufwand“, ahd. muoen (8. Jh.), mhd. müejen für „beschweren, quälen, bekümmern, verdrießen“, „kräftigen Willens sein, heftig streben“ und walten, Tätigkeitswort, von ahd. waltan (8. Jh.), mhd. walten in der Bedeutung von „herrschen, besitzen, sorgen, pflegen, tun, bewirken“, „etwas erledigen“, auch von mnd. walden, wolden, aengl. wealdan, anord. valda für „ausreichen, dem Hauswesen vorstehen, nach eigenem Belieben im Haushalt tätig sein“, aber auch „seine Macht gebrauchen, lenken“; siehe Verwendung in „das Walten der Natur“, „walten als Dame des Hauses“, „seines Amtes walten“, „im Garten, in seinem Zuhause schalten und walten (dürfen), wie es einem gefällt“, „hier waltet Stille oder Heiterkeit“ oder „in ihm waltete eine stille Hoffnung, Sehnsucht“, „Vernunft walten lassen“, „im Umgang miteinander Liebe walten lassen“;
„eine Mühewaltung auf sich nehmen“ oder sich einem anderen gegenüber für dessen Mühewaltung erkenntlich zeigen, also „jemandem für seine Mühewaltung danken“; auch: als „freundliches Entgegenkommen“ oder in „für Ihre Mühewaltung dankend verbleiben wir mit freundlichen Grüßen“ in Grußformeln von Geschäftsbriefen verwendet.