Die verlorenen Worte
eigenlich
Dieses Wort ist zusammengesetzt aus dem Wort eigen, Eigenschaftswort, und der Endung -lich, diese Form des Wortes ist heute nicht mehr bekannt.
Wir kennen es als das Wort eigentlich, so wie es das Wort dei für dein gab oder auch ordenlich für das heutige ordentlich. Das t wurde dem Wort erst später hinzugefügt, laut dem „Grammatisch-kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart“ von Adelung:
„Im Oberdeutschen lautet dieses Wort noch eigenlich. Das t vor dem l ist das euphonicum (wohlklingend), welches die hochdeutsche Mundart notwendig macht.“
So sind die Bedeutungen der Worte eigenlich und eigentlich identisch und bedeuten:
„tatsächlich, wirklich, in Wahrheit, in Wirklichkeit“.
Ein paar Beispiele aus dem Wörterbuch von Adelung:
„Ich habe es so eigentlich (so genau) nicht gehöret.“; „Ich kann es so eigentlich (mit Gewißheit, so genau, so umständlich) nicht sagen.“; „Das ist des Verfassers eigentliche (wahre) Meinung.“