Die verlorenen Worte

Glaubensmut

der
Hauptwort
2022
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„Mut zum Glauben“, „aus religiöser Überzeugung entspringende Kühnheit“, „durch den Glauben gestärkter Mut“, „Lebenszuversicht, Weltvertrauen“; „erwachsen aus dem Empfinden und Bewußtsein eigener Geborgenheit und eigenen Stellenwerts im kosmischen Ganzen“;

den Ursprung des Wortes Glauben finden wir im althochdeutschen Wort loub, vorrangig mit der Vorsilbe gi- oder ge-, siehe gilouben, gelouben, mit der Bedeutung „glauben, gutheißen, sich etwas lieb und vertraut machen“.

„erneure unsern glaubensmut
zu deinen dornenwegen.“

 (M. Albert Knapp (1798–1864), Pfarrer, aus: „Evangelischer Liederschatz“, Stuttgart und Tübingen, 1850)

„schau wie dein neues volck mit festem glaubensmuth
vor dich (den könig) den himmel stürmt.“

(Johann Valentin Pitsch (1690–1733), Arzt und Dichter, aus: „Gebundene Schriften“, Königsberg, 1740)

„sie wandelte hochbeseelt
durch starken glaubensmuth,
bereit zum opfer von gut und blut.“

(Franz Stelzhamer (1802–1874), Dichter, aus: „Ausgewählte Dichtungen“, Wien-Pest-Leipzig, 1884)

„aber hoffst du, dasz sein herz
so vielen glaubensmuth und eifer hege?“

(Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), Dichter und Naturforscher, aus: „Sämtliche Werke“, Stuttgart, 1894)

Mut, der, Hauptwort, mhd., ahd., muot, „Sinn, Geist, Gemüt“, asächs. môd, „Gemüt, Inneres, Herz, Mut“, angls. mód, „Geist, Gemüt, Herz, Eifer“, got. môds, „Zorn, starke Seelenstimmung, heftige Erregung“; Grundbegriff des gemeingerm. Stammes môda, dessen Ursprung über das Germanische hinaus nicht mit Sicherheit zu verfolgen ist.

Im Wortfinder-Rundbrief 18_KW23/22 „Bewußtsein und Gewahrsein durch das Üben in Geduld“ sind wir bereits auf das Wort Mut bzw. Langmut eingegangen.

Zu finden in: Verlorene Worte