Die verlorenen Worte
Bur
Ahd., Landmann, Nachbar, Bewohner, Bauer) mit Born oder „Brunnen“ vertauscht haben. Auch kann es sich um den Versammlungsplatz der Buren handeln. Es muß schon ein Born besonderer Art sein, ein heiliger Born, der immer die Verbindung mit der Thing-Malstatt Anm. der Wortfinderinnen: Ort der Gerichtsverhandlungen) herstellt. Die Erzgebirgler nennen heute noch Weihnachten Bornkinnl, das Fest des geborenen Kindes. Der Heliand-Dichter nennt Christus „godes egan burn“ (= Gottes eingeborenen Sohn). Vielleicht ist es möglich, dass Born nicht nur die Bedeutung einer physischen Quelle innehat, sondern dass der Gehalt dieses Wortes viel umfassender ist und die Bedeutung „geboren, Geburt“ in sich trägt. So wie wir auch im Englischen heute noch das Wort „(to be) born“ für „geboren, geboren werden“ finden. Eventuell ist dieser Sinn der Ursprüngliche, da, wie es Rainer Schulz ebenso beschreibt, es ohne Wasser kein Leben geben kann.