Die verlorenen Worte
glan
„Nett, rein, glänzend, hell“; auch glan, „dünne, lucker“ (mhd. „luckern“ (14. Jh.), nhd. „lockern, vermindern, locken“), „schwammicht“ (auch „schwämmicht“, Stieler 1953; „schwammigt vom leder, das zu lange in der gare gelegen hat und zu weich geworden ist“ (nach Jacobsson); auch glan, gelan, „gelassen“ (nach J. J. Spreng); lt. Nikolaus Sparschuh („Berichtigungen zu Grimms Geschichte“) glain, „rein, heilig, durchscheinend, hell, glänzend“; daher glain nod als „ein ausgezeichneter Edelstein“, „Kleinod“; glan rein, glanau, „reinigen“; auch glesin, „gläsern“ und glas, „Bernstein“ (Seebold, 8. Jh.).
Weiter sind folgende Formen und Bedeutungen bekannt: das keltische Wort glain, „Kristall, Glas, Klarheit“, ebenso glaine; proto-keltisch glani als Quelle von glân, „sauber“, vgl. altirisch glain, irisch gloine, „Glas“.
Bei den Kelten gibt es ein Ei mit dem Namen Glain, welches den „Ursprung des Kosmos“ verkörpert. Nach der walisischen Herkunft bedeutet der Name Glain „Juwel“ und ist ein Mädchenname. In Bayern finden wir den rechten Nebenfluß der Nahe, die Glan. Das Glanrind ist eine seltene traditionelle Hausrinder-Rasse, welche in Rheinland-Pfalz beheimatet ist.
„Tacit […] sagt: Die Aestyi nennen den Bernstein glesum,
welches Wort wohl zusammenhängen
könnte mit glain, gloine, im Gälischen das Glas.“
(aus: „Ansichten über die keltischen Alterthümer, die Kelten überhaupt und besonders in Teutschland, so wie
den keltischen Ursprung der Stadt Halle“; von Chr. Keferstein, Band 2, C.A. Schwetschke und Sohn, 1848)