Einträge mit Wortbegriff beginnend mit 'H'

der

Leid, Kummer, Kränkung; anhaltender Gram

der

Auch Hartung oder Hartmonat, mhd. hertemanot, ahd. hertimanod, ist unser Januar. Das althochdeutsche herti für „Härte, Stärke, Strenge“ (9. Jh.) steckt im Hartmond. Dies weist auf hartes Eis, gefrorenen Boden hin, mit dem im Januar, also im Hartmond, zu rechnen ist.

So hart der Frost ist, so versüßt er doch manche Früchte, z. B. werden bittere Gerbstoffe in der Schlehe und im Sanddorn bei Minusgraden abgebaut.

Der Kirschbaum benötigt die Vegetationsruhe im Winter, also eine bestimmte Anzahl von Stunden Kälte, um im Frühjahr Früchte ansetzen zu können. Nur wenige Kirschsorten sind auch für wärmeres/tropisches Klima geeignet.

 

,,Manchmal sieht unser Schicksal aus wie ein Fruchtbaum im Winter. Wer sollte bei dem traurigen Ansehn desselben wohl denken, daß diese starren Äste, diese zackigen Zweige im nächsten Frühjahr wieder grünen, blühen, sodann Früchte tragen könnten, doch wir hoffen’s, wir wissen’s.“

(Johann Wolfgang Goethe (1749–1832), aus: „Wilhelm Meisters Wanderjahre“, 1821; Zitat gefunden in: „Ein Weihnachtsabend mit Johann Wolfgang von Goethe“, Reclam)

 

der

War ein Synonym zu „Scherge, Gerichtsdiener, Polizeidiener“, also jemand, der amtlich damit beauftragt war, jemanden zu ergreifen und gefangen zu setzen.

 

das
belegtes Brot, das man für unterwegs mitgenommen, jedoch nicht vollständig aufgegessen hat; es wurde nie weggeworfen, sondern am Abend von den Kindern verzehrt – weil es schon etwas hart war, musste man länger daran „mümmeln“
die

Erhabenheit, stolze Schönheit

das

überwältigendes, unglaubliches Strahlen oder Glitzern

Ahd. hēr, das altsächsische hēr steht für alt, ehrwürdig und geht auf das mittelhochdeutsche hēr oder hēre für vornehm, heilig, stolz zurück. Verwandt sind das mittelniederdeutsche hēr, das mittelniederländische gheheer oder heer, das altenglische hār

die

Mhd. „heischen“, „eischen“, in althochdeutsch (ahd.) „eiscon“ = dt. „fordern“, „fragen“, „begehren, bitten, fordern, heißen“. Nebenform von eischen. „…Nun hellt sich der Morgen die Welt ist so weit, in Tälern und Wäldern die Wohnung bereit, in Dörfern erquickt man den Sänger. So schreitet und heischt er undenkliche Zeit. Der Bart wächst ihm länger und länger…“ (Johann Wolfgang von Goethe, Ballade, 1797) „Fordert nur getrost von mir Morgengabe und Geschenk, ich will’s geben, wie ihr heischt, gebt mir nur die Dirne zum Weibe.“ (Lutherbibel, 1. Mos, 34,12; 1912)

Zusammensetzung: mit hellem Geräusch um jemanden werbend, z.B. Balzgesang des Amselmännchens

hervor, „die helle Sonn´ leucht´ jetzt herfür“, d.h. ist aufgegangen

Zusammengesetzt: Herz und durchglüht, „von Herzen mit strahlender Helle erfüllen“, „von Herzen erfüllt, ergriffen“, „von einer liebenden Herzensglut durchflammt, durchdrungen“;

das Herz, Hauptwort, „Sitz der Seele, des Gemüts, des Verstandes“, aber auch: „Antriebsorgan des Blutkreislaufs“, ahd. herza (8. Jh.), mhd. herz(e), auch herzen, Tätigkeitswort, „ans Herz drücken, liebkosen“ (15. Jh.), mhd. herzen: „mit einem Herzen versehen, ein (mutiges) Herz annehmen“, aber auch nhd. (älter) beherzen: „Mut fassen, zu Herzen nehmen, ein Herz nehmen“, mhd. beherzen:„standhaft, mutig sein, entschlossen“, mhd. beherzet und ebenfalls beherzigen, Tätigkeitswort, „sich zu Herzen nehmen, beachten, bedenken“ (15. Jh.); herzig, Eigenschaftswort, „das Herz rührend, lieb, nett“ (16. Jh.); 

durchglühen, Tätigkeitswort, „durch und durch glühen“, „strahlend hell glühen“, „durchbrennen“, z.B. eine Glühlampe oder Heizspirale; ein von der Sonne durchglühter Himmel, oder Büsche, die durch die Sonne blendend durchschienen werden, aber auch „Begeisterung, Dank und Freude durchglühten ihn/sie…“.

Notenblatt

„Komm, Heiliger Geist“ ist ein Hymnus an den Heiligen Geist („Hymnus de Spiritu Sancto“) aus dem 9. Jahrhundert. Text: Hrabanus Maurus (809), Friedrich Dörr (1969). Melodie: Kempten (1000), Wittenberg (1524), Mainz (1947)

 
 

„Wenn das die Gletscher tun, ihr guten Götter,

Was soll der arme herzdurchglühte Mensch?

Ach! Wenn es nur die Sitte mir erlaubte,

Vom Ufer sänk ich selbst herab, und wälzte,

Wollüstig, wie ein Hecht, mich in der Flut!“

(Heinrich von Kleist (1777–1811), aus: „Der Schrecken im Bade“, Idylle, 1808)

 

 „Daß sich Gefühl in Worte hüllen muß,

Durch die sein Wesen zweifelhaft nur schimmert,

Nicht frey hinüberströmt von Brust zu Brust!

Ich wortreich? ich? — und finde keine Worte,

Für jenen Dank, der ganz mein Herz durchglüht.“

 (Heinrich Joseph von Collin (1771–1811), aus: „Coriolan“. Berlin, 1804, S. 91) 

(Bild Genehmigung von Kerstin)

 

jmd. in positiver Gemütsbewegung an sich drücken; z.B. ein weinendes Kind liebkosen
die Herzen erweichend, rührend; hinschmachtend