Die verlorenen Worte
klittern
Ursprünglich md. klütern: „schmieren, klecksen“ (mundartlich noch heute), frühnhd. der Klitter, Hauptwort, „Klecks, Fleck“: „willkürlich darstellen, schnell und unordentlich niederschreiben“, „zusammenstoppeln“, „Tatsachen unschöpferisch zusammentragen“, „etwas verfälschend und aus dem Zusammenhang gerissen wiedergeben“; die heutige Bedeutung ist wohl beeinflußt von dem Begriff die Geschichtsklitterung, Hauptwort: „willkürlich zurechtgemachte Geschichtsschreibung“ (verwendet von Johann Fischart im Titel seiner Übersetzung von François Rabelais‘ „Gargantua und Pantagruel“ (1575): „Affentheurlich Naupengeheurliche Geschichtklitterung“). „Eine geschichtsklitterung ist eine schnell hingeschriebene geschichte, und wird aus scherz jetzt häufig gebraucht.“ (Johann Friedrich Heynatz, 1797) „Nun höre meines lebenslaufes klitterung.“ (Friedrich Rückert) „Etwas in ein Buch klittern.“